In Kärnten gibt es zu wenige Unterkünfte für Flüchtlinge, deshalb werden nun die ersten zehn Zelte errichtet. Kärntner Politiker, darunter der ÖVP-Chef, äußern sich kritisch zu der Aktion des Innenministers.
Laut Auskunft des Leiters der Öffentlichkeitsarbeit bei der Landespolizeidirektion Kärnten, Rainer Dionisio, ist das System an der Grenze bzw. teils sogar überschritten. Er stimmt dem Innenminister Gerhard Kerner von der ÖVP zu, der seit langer Zeit über die zunehmende Zahl illegaler Grenzübertritte Alarm schlägt.
Jeden Tag kommen in Österreich rund 600 Personen an, hauptsächlich aus Indien. Da zur Aufnahme der Flüchtlinge nicht ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, werden in mehreren Bundesländern, darunter auch in Kärnten, Zeltlager errichtet.
Laut Dionisio werden derzeit fünf Zelte für 40 Migranten auf dem Gelände der Bundesbetreuungseinrichtung in Villach-Langauen errichtet. Zusätzliche fünf Zelte werden in Klagenfurt-St. Peter bei der Fremdenpolizei errichtet, wo weitere 40 Flüchtlinge Platz finden. In diesen Zelten werden ausschließlich allein reisende Männer untergebracht. Frauen und Kinder erhalten feste Unterkünfte.
Zelten sind nur »Wartezonen«
Wie Dioniso weiters mitteilt, handelt es sich bei den Zelten nur um »Wartezonen«, wo die Migranten registriert, befragt und schließlich auf einen freien Platz, einem Bundesquartier warten.
Bei den Flüchtlingen, die zurzeit nach Österreich kommen, dürfte es sich überwiegend um Migranten handeln, die in Österreich keine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben. Sogar die Frage, wer für die Betreuung der Flüchtlinge zuständig ist, ist noch nicht klar. Die Polizei patrouilliert in der Gegend, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Aktuell liegt die Asyl-Quotenerfüllung bei 62,19 Prozent. Somit ist das Bundesland Kärnten Schlusslicht in Österreich.