Die Ermittlungen zu dem Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an einem Kindergarten in Graz laufen auf mehrere Richtungen hin. Die Polizei hat zur restlosen Klärung des Sachverhalts eine Kontaktstelle für mögliche Betroffene eingerichtet.
Seit einer Woche laufen intensive Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Graz gegen einen Grazer Kindergartenpädagogen. Anstoß der Erhebungen war die Äußerung eines 5-jährigen Kindes, welches sich seiner Mutter anvertraut hatte. Hierbei sagte das Mädchen, dass sie vom Pädagogen sexuell „angegriffen“ worden sei. Diese Anschuldigung brachte die Mutter des Mädchens letzten Samstag, 8. Oktober 2022, bei der Polizei zur Anzeige.
Ermittlungen im Gange
Die Kriminalpolizei sowie die Staatsanwaltschaft Graz nahmen direkt die Untersuchungen auf. Neben einer körperlichen Untersuchung des Kindes und ersten Vernehmungen fand auch eine Hausdurchsuchung beim Verdächtigen statt. Hier wurden allesamt elektronische Beweismittel beschlagnahmt, welche einer Auswertung unterzogen werden. Wie lange die Begutachtung andauert, ist zurzeit unbekannt. Es geht darum, be- und entlastendes Material sicherzustellen.
Beschuldigter streitet Vorwürfe ab
Der Pädagoge zeigte sich bei seiner Befragung und den bisherigen Erhebungen allzu kooperativ und streitet den erhobenen Tatverdacht vollständig ab. Der Tatverdächtige wurde einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen. Die Stadt Graz hat den bisher unbescholtenen Mann bis auf Weiteres vom Dienst entbunden. Er wird bis zur finalen Abklärung des Sachverhalts nicht mehr mit der Kinderbetreuung betraut sein. Für den beschuldigten Pädagogen gilt die Unschuldsvermutung.
Kontaktstelle eingerichtet
Polizei und Justiz nehmen den im Raum stehenden Vorwurf äußerst ernst und ermitteln in alle Richtungen. Nach dem vorzeitigen Bekanntwerden des Ereignisses haben sich schon mögliche Auskunftspersonen gemeldet. Die Grazer Polizei hat aufgrund dessen eine eigene Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Graz-Andritz (8045 Graz, Andritzer Reichsstraße 38) eingerichtet. Zeugen und/oder mögliche Betroffene können sich persönlich oder telefonisch unter 059133/6581 melden.