Einen weiteren wichtigen Schritt zur Entlastung des Pflegepersonals hat heute die Kärntner Landesregierung beschlossen.
„Ab Jänner 2023 werden 120 zusätzliche Vollzeitkräfte angestellt. Sie sollen das qualifizierte Pflegepersonal entlasten – etwa bei der Essensausgabe, damit sich die Fachkräfte auf die Kernaufgaben der Pflege konzentrieren können“, informierte Gesundheitsreferentin Beate Prettner nach der Regierungssitzung.
Maßnahme vorerst sechs Monate
Die Maßnahme ist vorerst – aufgrund des Budgetprovisoriums – auf sechs Monate befristet. Die Mehrkosten belaufen sich für diese Zeit auf rund 2,4 Millionen Euro; sie wurden mit dem Städte- und Gemeindebund abgesprochen.
Weitere Mitarbeiter in Zukunft
Bereits im September wurden mit einer Novelle der Kärntner Heimverordnung 56 zusätzliche Pflegefachkräfte beschlossen – und zwar unbefristet. „Hier handelt es sich um Fachpersonal, mit dem auch der Pflegeschlüssel gesenkt wurde“, erklärte Prettner. Die nunmehr beschlossenen 120 Hilfskräfte werden nicht auf den Pflegeschlüssel angerechnet.
In Zukunft werden wir noch weitere Mitarbeiter benötigen, die unser Fachpersonal entlasten. Während der Coronapandemie haben wir zum Beispiel Besuchsmanager eingestellt, die im Verwaltungsbereich eine große Erleichterung dargestellt haben. Auch unsere Animationskräfte leisten hervorragende Arbeit.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner
Monatliche Prämienzahlung
Prettner geht davon aus, dass mit den – seit September wirksamen – bezahlten Ausbildungsmodellen (entweder monatliche Prämienzahlung in Höhe von 600 Euro netto oder Anstellung mit 1000 Euro netto pro Monat) die Zahl der Pflegeabsolventen sukzessive steigen wird.
„Es ist dringend notwendig, den Pflegeberuf zu attraktivieren. Einerseits benötigen wir aufgrund der demografischen Entwicklung zusätzliches Fachpersonal, auf der anderen Seite stellt auch die kollektivvertraglich sinkende Wochenarbeitszeit von 37 Stunden eine gewisse Herausforderung dar.Eine Herausforderung ist natürlich auch der vermehrte Trend hin zur Teilzeit“, so Prettner.
Laufende Maßnahmen
Sie versichert: „Wir setzen laufend Maßnahmen, um dieser Situation vernünftig und weitblickend entgegenzuwirken – sei es mit Ausbildungsoffensiven, mit Nostrifikationen oder mit zusätzlichem Entlastungspersonal, so wie wir es heute beschlossen haben.“