Die Semesterferien stehen an und viele suchen nach Freizeitaktivitäten im Schnee. Abseits des Skisports gibt es eine Vielzahl an Optionen wie Rodeln, Bobs, Rutschteller und Snowtubes. Besonders die aufblasbaren „Rodeln“ sind sehr beliebt, jedoch nicht ohne Risiken.
„Snowtubes sehen harmlos aus und machen Spaß, weil man damit auch kleinere Sprünge machen und weich landen kann. Sie sind allerdings nicht spurstabil und mit zunehmender Geschwindigkeit schwer steuer- und kontrollierbar. Immer wieder passieren schwere Unfälle“, warnt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger vom ÖAMTC.
Die fehlende Stabilität und Kontrollierbarkeit bei hohen Geschwindigkeiten kann zu Kollisionen mit Hindernissen wie Bäumen, Masten oder anderen Personen oder Fahrzeugen führen. Laut den Aufzeichnungen des ÖAMTC gab es im Vorjahr 54 Einsätze nach Rodelunfällen, 12 bereits im Januar 2023. Die häufigsten Verletzungen betreffen Wirbelsäule, Becken, Kopf und Brustkorb.
Tipps für den sicheren Freizeitspaß im Schnee
- Geeignete Strecken: Idealerweise nutzt man eigens dafür ausgelegte Strecken mit seitlichen Schneewänden, nicht zu steilem Gefälle oder zu engen Kurvenradien. Von steilen Hängen oder solchen ohne Auslaufzonen, die an Straßen, Flüsse oder feste Hindernisse (Gebäude/Zäune) grenzen, ist dagegen dringend abzuraten.
- Wahl des Gefährts: Während klassische Rodeln und teilweise auch Bobs durch ihre Kufen eine gute Fahrstabilität aufweisen, fehlt diese bei Rutschtellern und Snowtubes weitgehend. Wer nicht gleichmäßig mit beiden Fersen bremst, droht zuerst in Schief- und dann in Rückenlage zu geraten, in der das Rutschen kaum noch gestoppt werden kann und ein Aufprall mit dem Kopf voran erfolgt.
- Helm und festes Schuhwerk: Wie beim Skisport auf der Piste empfiehlt es sich auch beim Spaß mit Rodeln & Co., den Kopf mit einem Helm zu schützen. Zum Bremsen eignet sich festes Schuhwerk mit griffiger Sohle.
- Kinder hinten sicherer: Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit der TU Graz 2020 in computersimulierten Crashtests festgestellt hat, reduzieren das Tragen eines Helmes sowie die Sitzposition des Kindes hinter (statt vor) dem Erwachsenen das Verletzungsrisiko für Kinder bei einem Frontalaufprall mit einer Rodel drastisch.
- Rodel-Transport: Am besten im Kofferraum. Je nach Größe der Rodel kann es notwendig sein, die Rückbank umzulegen. Auch am Dachträger ist der Transport möglich. „Beim Transport drinnen wie draußen sollte die Rodel jedenfalls mit Textilgurten gut verzurrt werden, damit sie sich nicht selbstständig macht. Bei unzureichender Ladungssicherung und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer reicht der Strafrahmen bis zu 10.000 Euro“, weiß Seidenberger.