Legionellen sind weltweit verbreitete Umweltkeime, die sowohl in Oberflächengewässern als auch im Grundwasser vorkommen. Wenn sie sich im Warmwassersystem vermehren, können sie Beschwerden wie grippeähnliche Symptome oder sogar schwere Lungenentzündungen verursachen.
Laut Birgit Erian, Wasser-Gutachterin beim Land Kärnten, können alle Leitungen betroffen sein, unabhängig von Alter oder Werkstoff. Vor allem Warmwasserleitungen, die selten genutzt werden, sind gefährdet. Dazu gehören leer stehende Wohnungen, Ferienwohnungen, selten genutzte Duschen in Sportanlagen, Totleitungen, schlecht geplante oder überdimensionierte Installationssysteme, nicht gewartete Entkalkungsanlagen oder Leitungen mit zu niedrigen Boilertemperaturen.
Wer ist für die Legionellenprävention verantwortlich?
Der Hausbesitzer ist für die Legionellenprävention im Haus zuständig, nicht der Wasserversorger.
Erian
Abwesenheit im Urlaub
Bei längerer Abwesenheit, etwa im Urlaub, sollte man das Wasser rinnen lassen. Ab einer Woche Abwesenheit ist es empfohlen. Bei einer thermischen Desinfektion muss der Boiler mindestens auf 70 Grad aufgeheizt (Rohrleitungssystem muss dafür auch ausgelegt sein) und anschließend müssen die Entnahmestellen für mindestens drei Minuten gespült werden. Bei nicht erreichbaren 70 Grad reicht es auch bei 65 Grad und zehn Minuten Ausrinnen.
Warmes Wasser aus dem Hahn
Wenn das Wasser aus dem Hahn, obwohl auf kalt gestellt, länger warm bleibt, ist das ein schlechtes Zeichen. Innerhalb von 60 Sekunden sollte es merklich abkühlen. Kalt- und Warmwasserleitungen sollten immer gut voneinander isoliert sein.
Gefahren beim Duschen?
Legionellen sind nur pathogen beim Einatmen. Sie können theoretisch ohne Probleme getrunken werden. Eine Krankheit kann jedoch auftreten, wenn Legionellen in die Lunge gelangen. Es kommt darauf an, wer duscht und ob er zur Risikogruppe gehört. Legionellen können bei allen aerosolbildenden Einheiten in die Lunge aufgenommen werden, wie Whirlpools oder Dampfbädern.
Quelle: meinbezirk.at