Kärnten nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich der Pflegeausbildung ein. Erstmals kann an berufsbildenden höheren Schulen eine Pflegefachassistenz-Ausbildung absolviert werden, was ein historischer Moment für den Gesundheits- und Pflegebereich ist. LHStv.in Beate Prettner und Bildungsdirektorin Isabella Penz haben bekannt gegeben, dass die neue Schulform ab September 2023 an der HLSP Spittal und der HLSP Wolfsberg angeboten wird.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner und Bildungsdirektorin Isabella Penz sprachen bei einer Pressekonferenz von einem „historischen Moment“ und gaben die Standorte einer „völlig neuen Schulform“ bekannt. Zum ersten Mal kann an berufsbildenden höheren Schulen nicht nur mit der Matura, sondern auch mit der Pflegefachassistenz abgeschlossen werden. Die neue Schulform wird ab September 2023 an der HLSP Spittal und HLSP Wolfsberg angeboten. Bereits seit 2020 ist diese Ausbildungsform im Rahmen eines Pilotprojektes in privaten Schulen möglich und hat sich in den vergangenen zwei Jahren als erfolgreich erwiesen. Mit den beiden öffentlichen Schulstandorten werden sie ab September flächendeckend aufgestellt sein.
Gute und herzliche Betreuung für pflegebedürftige Menschen
Das Ziel ist es, pflegebedürftigen Menschen eine gute und herzliche Betreuung zu sichern, indem man die Zahl der Pflegekräfte erhöht. Es gibt jedoch große Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich, insbesondere aufgrund der Demografie, des Trends zur Teilzeit und der sinkenden Wochenarbeitszeit. Um den Bedarf an Pflegekräften zu decken, ist es wichtig, unterschiedliche Möglichkeiten der Ausbildung zu schaffen.
Isabella Penz informierte, dass das Ziel ist, an den beiden Schulstandorten ein bis zwei Klassen als „Pflegeklassen“ zu eröffnen. Realistisch geht man von je einer Klasse mit maximal 30 Schülerinnen und Schülern ab September aus.
Ausbildungsprämie in Höhe von 600 Euro
Seit September 2022 übernimmt das Land Kärnten das Schulgeld für die beiden Privatschulen. Überdies wird seit Herbst 2022 eine Ausbildungsprämie in Höhe von 600 Euro netto pro Monat angeboten. Laut Informationen von Prettner nutzen 588 Schülerinnen und Schüler dieses Angebot, während 60 Schüler das Anstellungsmodell (mit einem monatlichen Nettogehalt von 1000 Euro) gewählt haben. Ebenso bietet das AMS Fachstipendien oder Bildungskarenzmodelle vorwiegend für Um- und Quereinsteiger. All diese Maßnahmen stellen „finanzielle Anreize“ dar.