Die Regierung setzt die Aliquotierung der Pensionen für die kommenden zwei Jahre aus. Sozialminister Rauch und ÖVP-Klubobmann Wöginger begründen die Entscheidung mit der hohen Inflation.
Die Bundesregierung setzt die Regelung der gestaffelten ersten Pensionsanpassung nach dem Pensionsantritt, die sogenannte Aliquotierung, für zwei Jahre aus. Sozialminister Rauch und ÖVP-Klubobmann Wöginger begründen die Entscheidung mit der hohen Inflation. Rund 200.000 Personen, die in den kommenden beiden Jahren in Pension gehen, erhalten so die volle Pensionserhöhung, unabhängig davon, in welchem Monat sie in Pension gehen.
Aliquotierung bringt Nachteile mit sich
Die Aliquotierung ist eine Regelung, die besagt, dass eine Person im ersten Jahr nach dem Beginn ihrer Rente nur dann eine vollständige Erhöhung ihrer Pension erhält, wenn sie bereits im Januar in den Ruhestand getreten ist. Die SPÖ und die Gewerkschaft fordern seit einiger Zeit die Abschaffung dieser Regelung, da sie sich langfristig besonders negativ auswirken kann, insbesondere bei einer hohen Inflation.
Hohe Inflation belastet Pensionistinnen und Pensionisten
Die Aliquotierungsregelung bei einer sehr hohen Inflation kann sich langfristig besonders negativ auswirken. Denn die erste Pensionszahlung bildet die Grundlage für zukünftige Erhöhungen. Dies führt dazu, dass die rund 100.000 Menschen, die in diesem Jahr in Österreich in Pension gehen, durch die hohe Inflation eine deutliche Schlechterstellung erfahren hätten. Das Sozialministerium geht aufgrund der aktuellen Inflation davon aus, dass es auch im kommenden Jahr zu einer hohen Pensionserhöhung kommen wird.
Sonderregelung für Pensionsantritt 2022
Im vergangenen Herbst hatte die Bundesregierung bereits eine Sonderregelung beschlossen: Personen, die im Jahr 2022 in Rente gegangen sind, erhielten mindestens eine halbe Pensionserhöhung. Die Aussetzung der gesetzlichen Aliquotierungsregelung wird durch eine Novelle des allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) erfolgen. Diese Novelle soll von den Regierungsparteien in dieser Woche im Nationalrat beschlossen werden.