In Österreich sind derzeit über 600 Medikamente nicht oder nur eingeschränkt verfügbar, was für mehr als ein Drittel der Bevölkerung eine Bedrohung darstellt. Besonders Antibiotika, Schmerzmittel und Cortisonpräparate sind betroffen.
In Österreich sind derzeit mehr als 600 Medikamente nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Besonders Antibiotika, Schmerzmittel und Cortisonpräparate sind betroffen. Laut einer Studie des Online-Research Instituts „Marketagent“ stellt dies für mehr als ein Drittel der Österreicher eine Bedrohung dar. 17 Prozent der Befragten zwischen 14 und 75 Jahren sind selbst von den Engpässen betroffen und erhalten nicht die gewohnte Arzneimittelversorgung.
Vielseitige Auswirkungen der Lieferengpässe
Die Auswirkungen der Engpässe bei Arzneimitteln sind vielfältig. Eine Möglichkeit für 42 Prozent der Betroffenen besteht darin, auf wirkstoffgleiche Medikamente zurückzugreifen. 30 Prozent der Patienten nehmen Arzneimittel mit anderen Wirkstoffen ein. Fast ein Drittel der Bevölkerung hat Vorräte an dringend benötigten Arzneien angelegt. Jeder Achte versucht sogar, die Behandlung auszusetzen oder auf alternativmedizinische Lösungen umzusteigen.
Mehrheit befürwortet Rückholung der Arzneimittelproduktion
Laut der Umfrage empfinden sieben von zehn Befragten, dass nicht genug getan wird, um eine angemessene Medikamentenversorgung zu gewährleisten. Um dieses Problem langfristig zu lösen, befürworten viele die Rückholung der Arzneimittelproduktion nach Europa und die Einrichtung von Krisenvorräten. Die Mehrheit der Befragten würde diese Maßnahmen unterstützen. Die Erhöhung der Arzneimittelpreise wird jedoch weniger positiv gesehen.