Klagenfurt erwägt, die Call-Option für den Rückkauf des Flughafens einzusetzen, falls Liliair keine Flüge nach Frankfurt anbietet.
Klagenfurter Stadtpolitiker bereit, Call-Option einzusetzen
Seit mehr als zwölf Monaten dauert der Streit bereits an. Nun erwägt der zuständige Stadtpolitiker und Vize-Bürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) den Einsatz der Call-Option.
In der Vergangenheit war die von Lilihill- und Flughafen-Chef Franz Peter Orasch ins Leben gerufene Liliair und deren Hub-Verbindung ein entscheidender Faktor dafür, dass die Call-Option bisher nicht aktiviert wurde, erklärt Liesnig.
Was ist die Call-Option?
Die vertragliche Vereinbarung zwischen Land Kärnten bzw. KBV, Stadt Klagenfurt und Lilihill besagt, dass bei bestimmten Ereignissen die öffentlichen Gesellschafter, die privatisierten Anteile zu einem vorher festgelegten Preis zurückkaufen können. Der Stadt Klagenfurt stünden 20 Prozent der Anteile zu, für die laut Vertrag aktuell 810.000 Euro gezahlt werden müssten.
Liesnig droht mit Call-Option bei fehlender Liliair-Verbindung
Falls Liliair nicht wie geplant nach Frankfurt fliegt, sieht Liesnig keinen Grund mehr, die Call-Option nicht zu ziehen. Er kündigt an, als Beteiligungsreferent im Stadtsenat den Antrag auf Rückkauf des Flughafens Klagenfurt zu stellen, sofern es keine überzeugende Begründung für weitere Verzögerungen gibt.
Bedingungen für Call-Option
Die Call-Option ist vertraglich festgelegt, falls der Flughafen weniger als 100.000 Passagiere pro Jahr abfertigt. Nach 2020 und 2021 verfehlte der Flughafen auch 2022 dieses Mindestziel. Für den Rückkauf müssten Stadt (hält rund 5 Prozent des Flughafens) und Land gemeinsam 4 Millionen Euro an Lilihill für dessen 74,9 Prozent der Anteile zahlen.
Laut Liesnig könnte die KBV dann beweisen, dass sie den Flughafen erfolgreich führen kann, wie sie mehrfach behauptet hat.
Finanzierung der Hub-Verbindung über Baurecht
Sollte die Hub-Verbindung mit Liliair nicht zustande kommen, schlägt Liesnig vor, die für Klagenfurt wichtige Hub-Anbindung über Einnahmen aus der Vergabe des Baurechts zu finanzieren. Dafür sollen 40 Hektar nicht betriebsnotwendige Flächen genutzt werden. Liesnig besteht darauf, dass das Baurecht nur für maximal 30 Jahre, mit der Option auf weitere zehn Jahre, vergeben wird.