Erfahren Sie mehr über die intensive Übung der Villacher Rettungskräfte in der Unterflurtrasse St. Niklas – Zusammenarbeit und Professionalität im Fokus.
Am Donnerstag, 11. Mai 2023, fand in der Unterflurtrasse St. Niklas auf der A11 Karawankenautobahn eine großangelegte Übung statt. Eingeladen von ASFINAG, dem Betreiber der Autobahn, nutzten die Hauptfeuerwache Villach sowie die Freiwilligen Feuerwehren Töplitsch und St. Jakob im Rosental, welche als Tunnelportalfeuerwehren Villach-Stadt und Villach-Land agieren, die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in einem nahezu realistischen Kontext zu testen.
Ein realistisches Szenario zur Vertiefung der Zusammenarbeit
Unterstützt von den Kräften des Österreichischen Roten Kreuz Bezirksstelle Villach, dem Samariterbund Kärnten, der Autobahnpolizei Villach und der ASFINAG, konnten die Feuerwehren ihre Zusammenarbeit in der gesperrten Unterflurtrasse verbessern und stärken.
Verkehrsunfall mit drei PKWs und eingeklemmten Personen
Die Feuerwehr wurde mit der Meldung eines Verkehrsunfalls mit drei PKWs im Tunnel alarmiert, bei dem ein Fahrzeug zu rauchen begann und mehrere Personen eingeklemmt wurden. Der Einsatzleiter, OBI Martin Regenfelder, der stellvertretende Kommandant der Hauptfeuerwache, kontaktierte auf der Anfahrt die Überwachungszentrale der ASFINAG, um weitere Informationen über die Lage im Tunnel einzuholen.
Herausforderungen vor Ort und die koordinierte Lösung
Aufgrund blockierter Zufahrten mussten die Atemschutzträger der Hauptfeuerwache die Löschleitungen und das technische Rettungsgerät zu Fuß zur Unfallstelle tragen. Die Feuerwehren Töplitsch und St. Jakob rückten mit ihren Tunnelfahrzeugen in die nicht betroffene Tunnelröhre auf der Gegenspur vor und nahmen den Angriff ebenfalls unter schwerem Atemschutz durch die Verbindungstüren der zwei Röhren auf. Mehrere Personen waren in den Fahrzeugen eingeklemmt, eine Person lag unter einem umgekippten PKW.
Einsatzleitung und Rettungsaktionen
Vor Ort wurde eine Einsatzleitung mit den vor Ort befindlichen Einsatzkräften vor dem Westportal beim Kommandofahrzeug der Hauptfeuerwache eingerichtet. Von dort aus wurden die Einsatztrupps im Tunnel koordiniert. Ein Feuer in einem der Fahrzeuge konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, und die Verletzten wurden unter schwerem Atemschutz aus den Fahrzeugen gerettet.
Die verletzten Insassen wurden von den Feuerwehrkräften bis zu den Verbindungstüren gebracht und dort in der parallel verlaufenden Röhre im sicheren Bereich dem Rettungsdienst übergeben. Insgesamt wurden zehn Personen mit unterschiedlichen Verletzungen von der Feuerwehr gerettet.
Erneute Brandbekämpfung und Fahrzeugbergung
Nachdem die Personen gerettet worden waren, ereignete sich plötzlich ein weiterer Brand in einem der Fahrzeuge. Die Atemschutzträger erkannten den Brand schnell und griffen mit einer C-Löschleitung ein, um ihn zu bekämpfen. Die dichtere Rauchentwicklung, die daraufhin entstand, erforderte den Einsatz mehrerer Druckbelüfter, da es keine automatische Belüftung gab. Diese wurden verwendet, um den Rauch aus der Tunnelröhre zu blasen. Schließlich wurden die verunfallten Fahrzeuge mithilfe eines Teleladers auf die Räder gestellt und nach draußen gebracht.
Nach etwa 90 Minuten war das Szenario vollständig abgearbeitet.
Gemeinsame Ziele
Die Zielsetzung dieser Übung war vielfältig: Verfestigung des lokalen Wissens, Verbesserung der Kommunikation, Koordination einer gemeinsamen Einsatzleitung und das Üben der Gerätehandhabung unter realitätsnahen Bedingungen. Mit rund 80 Feuerwehrmitgliedern, 14 Einsatzfahrzeugen, 13 Kräften des Roten Kreuz Villach, einem Notarzt, zwölf Mitgliedern des Samariterbunds Kärnten sowie der Autobahnpolizei und der ASFINAG konnten die Feuerwehren Hauptfeuerwache Villach, FF Töplitsch und FF St. Jakob das anspruchsvolle Szenario erfolgreich meistern.
Positive Bewertung
Die Übung wurde von den Beobachtern, darunter der AFK Wörthersee West ABI Ing. Waldhauser Wilfried, AFK Unteres Drautal, ABI Krainer Michael und der Kommandant der FF St. Jakob im Rosental, HBI Madritsch Hubert, als voller Erfolg bewertet.








