Am Landesgericht Klagenfurt beginnt der Prozess gegen einen Marokkaner, der 2008 eine Italienerin ermordet haben soll.
Heute um 9:30 Uhr startet am Landesgericht Klagenfurt der Prozess im Mordfall von 2008. Ein 49-jähriger Marokkaner steht unter Anklage, seine ehemalige Freundin, eine 49-jährige Italienerin, ermordet zu haben. Die Tat soll im Völkermarkter Stadtwald stattgefunden haben, wo der Angeklagte die Leiche anschließend verbrannt haben soll.
Geschlagen, gewürgt und erschossen
Richterin Sabine Götz leitet den Geschworenensenat. Der Angeklagte wird beschuldigt, in der Nacht zum 4. Oktober 2008 seine damalige Freundin aus Turin getötet zu haben. Er soll der Frau mehrere heftige Schläge gegen den Kopf verpasst, sie gewürgt und anschließend mit einer Schusswaffe viermal geschossen haben: dreimal in die Brust und einmal in den Kopf.
Versuchte Spurenverwischung durch Brandbeschleuniger
Laut Anklage soll der Täter den Leichnam mit Brandbeschleuniger angezündet haben, um Spuren zu verwischen und die Identifizierung des Opfers zu erschweren. Regen verhinderte jedoch die vollständige Verbrennung. Die Identität der Frau konnte erst vier Jahre später ermittelt werden. Dabei spielten ihre vergoldeten Zähne und eine teure Halskette eine Rolle. Die etwa 155 cm große und 48 kg schwere Frau hatte keine Piercings, Tattoos oder auffällige Narben.
Trotz einer Foto-Rekonstruktion des Gesichts, die in internationalen Medien veröffentlicht wurde, gestalteten sich die Ermittlungen schwierig.
Festnahme des Angeklagten durch DNA-Spuren
Erst im vergangenen Jahr führten Spermaspuren an der Leiche zur Identifizierung des nun angeklagten Marokkaners. Er befand sich in Italien wegen Drogendelikten in Haft und wurde nach Österreich ausgeliefert. Der Angeklagte bestreitet bisher alle Vorwürfe. Der Prozess ist für mehrere Tage anberaumt. Es gilt die Unschuldsvermutung.