Der Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KB-V) hat am Montag den ersten Schritt zur Rückführung des Flughafens Klagenfurt in die öffentliche Hand gesetzt, indem er für die Kapitalerhöhung des Landes stimmte.
Durch die beschlossene Kapitalaufstockung erhöhen sich die Anteile des Landes Kärnten am Flughafen. Da auch die Stadt Klagenfurt mitzieht, sinkt der bisherige Mehrheitseigentümer Lilihill unter die 50-Prozent-Beteiligung (von 74,9 Prozent auf rund 42 Prozent). Der KBV-Aufsichtsrat hat ebenfalls beschlossen, die Call-Option auszuüben, um die Flughafenanteile von Lilihill und Franz Peter Orasch zurückzukaufen. Dies basiert auf einer Klausel im Privatisierungsvertrag, die den Rückkauf der Anteile ermöglicht, falls die Passagierzahl unter 100.000 sinkt. Die Landesregierung hat hier das letzte Wort.
Lilihill forderte, dass auf die Call-Option verzichtet wird, um ihren Anteil an der Kapitalaufstockung zu bezahlen. Dies wurde jedoch von Land und Stadt abgelehnt.
Kapitalerhöhung in Höhe von insgesamt 3,7 Mio. Euro
Die Kapitalerhöhung in Höhe von insgesamt 3,7 Millionen Euro wurde aufgrund ausstehender April-Gehälter für die 120 Mitarbeiter notwendig. Noch-Mehrheitseigentümer Lilihill-Chef Franz Peter Orasch vertröstete die Beschäftigten wiederholt, während der Betriebsrat eine Zahlungsaufforderung an die Geschäftsführung richtete. Eine erneute Gehaltszahlung wurde für Mitte Mai zugesichert.
Call-Option
Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) hatte bereits zuvor auf das Ausüben der Call-Option gedrängt. Bei zwei vorherigen Versuchen war die SPÖ dagegen. Neue Entwicklungen führten jedoch zu einer Annäherung der Parteien. Bei der letzten Sitzung des Aufsichtsrats legten vier Mitglieder ihr Mandat nieder. Am Montag wurde der Aufsichtsrat mit teilweise neuen Mitgliedern zusammengesetzt.