Am Dienstag, dem 13. Juni 2023, luden Kulturreferent LH Peter Kaiser und Kulturstaatsekretärin Andrea Mayer im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fokus Kultur“ ins neue kärnten.museum ein.
Bei dieser Veranstaltung, die gemeinsam vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) und dem Land Kärnten ausgerichtet wurde und das Hauptthema „Publikum“ behandelte, kamen Vertreterinnen und Vertreter von Kunst- und Kultureinrichtungen zusammen, um über aktuelle Herausforderungen, neue Ideen und bewährte Praktiken im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung zu diskutieren.
„Kunst und Kultur dürfen niemals etwas Elitäres sein“
Kulturreferent Peter Kaiser betonte die Bedeutung eines zeitgemäßen Zugangs zur Kunst und Kultur, unabhängig von sozialer Herkunft und finanziellen Möglichkeiten.
Kunst und Kultur dürfen niemals etwas Elitäres sein, sondern ist ein unverzichtbarer Teil des gesellschaftlichen Lebens. Und Kulturpolitik bedeutet Schaffung von Rahmenbedingungen unter der Prämisse der Freiheit der Kunst, um diesen Zugang sicherzustellen. Es ist mir wichtig, in den Dialog mit der Branche, den Interessenvertretungen, den Institutionen und Initiativen zu treten.
Peter Kaiser
Das Land Kärnten hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Bürgerinnen und Bürgern aus sozial schwächeren Gesellschaftsschichten den Zugang zu Kunst- und Kulturveranstaltungen zu ermöglichen. Beispiele hierfür sind der Kulturpass und die Kärntner KulturCard.
„Komm zur Kultur“
Um Kindern und Jugendlichen den Besuch von Kultureinrichtungen zu ermöglichen, wurde 2016 die Initiative „Schule ins Museum“ ins Leben gerufen. Diese wurde in diesem Jahr auf Elementarpädagogische Einrichtungen ausgedehnt und trägt nun den Namen „Komm zur Kultur“. Das Ziel ist es, Kinder frühzeitig mit Kunst und Kultur vertraut zu machen und diese als integralen Bestandteil des täglichen Lebens zu verstehen.
„Wir müssen die Jungen gewinnen“
Kulturstaatsekretärin Andrea Mayer betonte die Notwendigkeit, das Publikum zu gewinnen, Hemmschwellen abzubauen und die Türen weit zu öffnen. Sie verwies auf die Ergebnisse der SORA-Studie zur kulturellen Beteiligung, die zeigt, dass 81 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal pro Jahr eine Kulturveranstaltung besuchen.
Im Rahmen der Diskussion wurde auch die Bedeutung sozialer Kontakte bei Kulturveranstaltungen betont. Es ist wichtig, dass Veranstalterinnen und Veranstalter dies berücksichtigen und entsprechende Möglichkeiten schaffen.
Quantitative und qualitative Vielfalt zusammenführen
Die Vielfalt des Kunst- und Kulturlandes Kärnten soll erhalten bleiben und es sollen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ausgelotet werden.
Es gilt, die unglaubliche quantitative und qualitative Vielfalt zusammenzuführen, um mehr Publikum zu generieren.
Peter Kaiser
„Quantität sagt nichts über Qualität aus“
Wolfgang Muchitsch, der Direktor des kärnten.museums, betonte in seiner Begrüßung, dass die Besucherinnen und Besucher im Mittelpunkt stehen. Dabei wies er darauf hin, dass die Quantität des Besuchs nicht allein über die Qualität einer Ausstellung aussagt.
SORA-Studie zur kulturellen Beteiligung
Im Rahmen der Veranstaltung wurde eine SORA-Studie zur kulturellen Beteiligung präsentiert. Laut der Studie nehmen 4 Prozent der Bevölkerung intensiv, 18 Prozent regelmäßig und 59 Prozent peripher an Kulturangeboten teil. 19 Prozent sind konstante Nichtbesucherinnen und Nichtbesucher. Der Bildungsstatus ist der stärkste Indikator für das Ausmaß der kulturellen Beteiligung.