Kärnten stellt den digitalen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht 2022 vor, der einen umfassenden Vergleich der Gesundheitssituation ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen, dass nahezu die Hälfte der Jugendlichen regelmäßig mit Einschlafproblemen zu kämpfen hat.
Kärnten übernimmt mit der Veröffentlichung des digitalen Kinder- und Jugendgesundheitsberichts 2022 eine Vorreiterrolle in ganz Österreich. Dieser Bericht ermöglicht einen detaillierten Vergleich der Gesundheitssituation. Er „geht mit der heutigen Pressekonferenz online“, informierte die Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Sie stellte den Bericht zusammen mit der Studienautorin Christa Peinhaupt vom EPIG-Institut Graz vor und erläuterte dessen Einzelheiten.
Bericht in fünf Schwerpunkte gegliedert
Die Struktur des Berichts ist in fünf Schwerpunkte untergliedert.
Er setzt Kärnten in Relation zu Restösterreich und splittet Kärnten selbst in die Versorgungsregionen West und Ost, aber auch in einzelne Bezirke auf. Die interaktiven Grafiken lassen natürlich auch eine separate Betrachtungsweise von Mädchen und Buben und von einzelnen Altersgruppen zu.
Beate Prettner
Verteilung der Kinder und Jugendlichen in Kärnten
Im Bericht wird deutlich, dass rund 61 Prozent der 0- bis 19-jährigen Kärntnerinnen und Kärntner in Ost-Kärnten bzw. Unterkärnten leben, während 39 Prozent im westlichen Bereich bzw. Oberkärntner Raum ansässig sind. Betrachtet man die Familiensituation der Kinder und Jugendlichen, so zeigt sich, dass 72,36 Prozent in Paarfamilien leben, während 27,64 Prozent in Ein-Eltern-Familien aufwachsen.
Besorgniserregende Gesundheitszustände
Ein kritischer Aspekt des Berichts ist der Gesundheitszustand der Jugendlichen. So gaben rund 30 Prozent der 16-jährigen Schülerinnen und Schüler an, fast täglich Kopfschmerzen zu haben. Darüber hinaus leiden zwischen 41 und 49 Prozent der Jugendlichen regelmäßig an Einschlafproblemen. Eine weitere alarmierende Erkenntnis: Etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an einer chronischen Erkrankung wie Allergien, Asthma, Diabetes oder Depressionen.
Mädchen beim Körperselbstbild „kritischer“
Peinhaupt betonte, dass die Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands bei Mädchen oft schlechter ausfällt als bei Jungen. Es sind auch die Mädchen, die beim Körperselbstbild „kritischer“ sind als Burschen.
Rund 47 Prozent der Mädchen im Alter von 17 Jahren (mit grundsätzlich „richtigem“ Bodymaßindex) stufen sich selbst als „zu dick“ ein. Aber nur 5 Prozent der Burschen glauben, dass sie zu dick sind. Auffallend ist, dass sich Burschen eher als ‚zu dünn‘ einschätzen.
Christa Peinhaupt
Sie ist überzeugt, dass die gesellschaftlichen Einflüsse auf die Körperbilder sehr stark sind. „Hier spielen soziale Medien sicher eine wesentliche Rolle.“
Link zum Kärntner Kinder- und Jugendgesundheitsbericht