Die Frage, ob für ältere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Fahrtests durchgeführt werden sollten, ist erneut in der Diskussion.
In einigen EU-Ländern ist der Führerschein bereits zeitlich begrenzt, doch in Österreich ist dieses Thema noch nicht aktuell. Eine geplante Führerschein-Reform der EU könnte jedoch vorsehen, dass Seniorinnen und Senioren wiederkehrend Überprüfungen durchlaufen müssen.
Effekt auf Unfallzahlen bisher nicht messbar
Die EU geht davon aus, dass ein zeitlich begrenzter Fahrausweis für ältere Autofahrerinnen und Autofahrer die Anzahl der tödlichen Unfälle und Schwerverletzten im Straßenverkehr senken könnte. In Ländern, die diese Bestimmung bereits umgesetzt haben, ist bisher kein eindeutiger Rückgang der Unfallzahlen festzustellen.
ÖAMTC und Kuratorium gegen verpflichtende Überprüfungen
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Autofahrerklub ÖAMTC sind gegen verpflichtende Tests.
Wir sprechen uns für eine Selbsteinschätzung der Autolenker aus. Wir sind der Meinung, dass verpflichtende Überprüfungsfahrten oder medizinische Untersuchungen im Rahmen einer Verlängerung des Führerscheins nicht zielführend sind.
Matthias Zernatto vom ÖAMTC/Quelle ORF
Unterschiedliche Meinungen bei den Betroffenen
Wie der ORF berichtet, sind die Ansichten der betroffenen Seniorinnen und Senioren zum Thema Fahrtests geteilt. Während einige eine Überprüfung begrüßen, sehen andere darin eine Diskriminierung. Bei Unfällen mit älteren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sind hohe Geschwindigkeiten selten die Ursache. Vielmehr sind es unübersichtliche Kreuzungen und Vorrangsituationen.