Bei der 18. Investitions- und Konjunkturkonferenz wurde deutlich, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Erwartungen und Investitionen spürbar zurückfahren.
Politik und Sozialpartner in Kärnten engagieren sich entschieden gegen jene Schwierigkeiten, die momentan die Stimmung der Unternehmerschaft laut einer aktuellen Konjunkturumfrage trüben. Dieses Bekenntnis erfolgte im Zuge der 18. Investitions- und Konjunkturkonferenz, die heute, Montag, 26. Juni 2023, in der Wirtschaftskammer Kärnten stattfand. Negative Geschäftsaussichten, sinkende Investitionstätigkeiten und niedrige Exporte sorgen aktuell für mangelnde Perspektiven, so der Tenor in der Sitzung mit Spartenvertreterinnen und Spartenvertretern.
Peter Kaiser, der Landeshauptmann, Sebastian Schuschnig, der Wirtschaftslandesrat, Jürgen Mandl, der Präsident der Wirtschaftskammer, und Herwig Draxler, der Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik der WKK, zeigten bei der anschließenden Pressekonferenz, wie man auf diese Herausforderungen reagieren will.
Wirtschaftswachstum und Regierungsmaßnahmen
Landeshauptmann Kaiser betonte, dass Kärnten im Zeitraum von 2018 bis 2022 die höchste Wirtschaftswachstumsrate pro Einwohner verzeichnete. Darüber hinaus sei es Ziel des aktuellen Regierungsprogramms, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Besondere Aufmerksamkeit soll dem Arbeitskräftemangel gewidmet werden. Kaiser sprach in diesem Zusammenhang über die Erleichterungen durch das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz und hob die steigende Bereitschaft, Lehrlinge auszubilden sowie auf die einzigartige duale Ausbildung hervor. Er betonte auch die Notwendigkeit, älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Zugang zu Beschäftigung zu erleichtern. Der Ausbau von Netzwerken und die Förderung der IT-Ausbildung werden ebenso priorisiert.
Gemeinsame Nutzung von Wirtschafts- und Lebensraum
Die Koralmbahn stellt laut Kaiser eine bedeutende Chance dar. Diese müsse gemeinsam mit der Steiermark genutzt werden, um den neu gewonnenen Wirtschafts- und Lebensraum bestmöglich auszuschöpfen.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
Schuschnig betonte, dass Beschleunigungen von Verfahren erforderlich sind, um den Standort attraktiver zu machen. Zudem ist Schnelligkeit bei der Umsetzung von Netzausbau, erneuerbaren Energien und Verkehrsverbindungen erforderlich. Auch er betonte die Bedeutung der Koralmbahn.
Sie fährt in beide Richtungen und birgt daher gleich große Chancen sowohl für Kärnten als auch für die Steiermark. Dabei darf diese Chance bei uns aber nicht auf den Bahnhöfen in Klagenfurt und Villach enden, sondern muss in die Regionen gebracht werden.
Sebastian Schuschnig
Die Auswirkungen geopolitischer Risiken
Mandl sprach über die unberechenbaren geopolitischen Risiken und deren Auswirkungen auf Europa, Österreich und Kärnten. Er warnte vor Inflation, Arbeitskräftemangel und steigenden Arbeitskosten.
Ohne Fingerspitzengefühl für den Standort und gemäßigteren Lohn- und Gehaltssteigerungen werden es viele Unternehmerinnen und Unternehmer nicht mehr schaffen.
Jürgen Mandl
Es erfordere eine Fülle an Verbesserungen, um die Perspektiven für Unternehmen wieder zu heben.