Der Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, Jürgen Mandl, hat betont, dass Kärnten noch umfangreiche Arbeit vor sich hat, um das Potenzial des immensen Bahnprojekts voll auszuschöpfen. Er warnt davor, dieses Projekt als Selbstläufer zu betrachten.
„Die sechs Milliarden Euro teure Koralmbahn und der damit entstehende Wirtschaftsraum Südösterreich können ein Gamechanger für die Kärntner Wirtschaft sein“, so Mandl als Reaktion auf kritische Medienberichte. Er meint, dass eine verbesserte Integration der Zentralräume Graz und Klagenfurt-Villach zu einem signifikant höheren Wirtschaftswachstum führen und den Mangel an Arbeitskräften bekämpfen könnte.
Zweitgrößter Ballungsraum Österreichs
Die „AREA SÜD“, wie sie von den Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten genannt wird, ist nach Wien der zweitgrößte Ballungsraum in Österreich. Er umfasst 1,8 Millionen Menschen, 120.000 Unternehmen und 620.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
So wie die schnelle Westbahn als wirtschaftliche und gesellschaftliche Lebensader zur Entwicklung des Raumes von Salzburg bis Wien maßgeblich beigetragen hat, wird auch die Koralmbahn eine neue Ära für den Süden einleiten. Jetzt liegt es an uns allen, dafür zu sorgen, diese Jahrhundertchance auch optimal zu nutzen!
Jürgen Mandl
Studien zeigen klar Potenziale
Mandl erkennt jedoch an, dass Steiermark in Bezug auf eine professionelle Vorbereitung führend ist und mahnt zur Steigerung des Tempos auf Kärntner Seite der Koralm. Er weist darauf hin, dass die Region Deutschlandsberg mit der Gründung der Laßnitztal Entwicklungs GmbH und der systematischen kommunalen Vorbereitung für die Schaffung von Entwicklungsflächen für Unternehmensansiedlungen Kärnten übertrifft.
Die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten haben in Zusammenarbeit mit den Ländern Studien in Auftrag gegeben, die deutlich die Potenziale einer verbesserten Vernetzung von Bildungseinrichtungen, Behörden, touristischen und anderen Infrastruktureinrichtungen sowie insbesondere der Zubringerverkehre zur Koralmbahn aufzeigen.
Selbstläufer ist der gemeinsame Wirtschaftsraum keiner. Kärnten wird viel Know-how, Engagement und Geld investieren müssen, damit die Koralmbahn ihre wirtschaftliche Wirkung an beiden Enden des Tunnels gleichermaßen entfaltet. Medienwirksam mit dem ersten Zug durch den Tunnel zu rollen und dann auf das Wirtschaftswunder zu hoffen, wird da nicht reichen!
Jürgen Mandl