Stefan Sternad, der Obmann der Kärntner Gastronomie, ist über die Entscheidung des Landes verwundert, rigorose Kontrollen durchzuführen, nachdem ein Kärntner nach dem Essen eines Hühnerkebabs gestorben ist. Er befürwortet präventive Maßnahmen.
Es gibt Unruhe in Kärntner Gastronomiebetrieben, die Kebabgerichte anbieten. Die Entscheidung des Landes Kärnten, nach einem Todesfall – daili.at berichtete – rigorose Kontrollen durchzuführen, wird von den beiden Fachgruppen des Gastgewerbes in der Wirtschaftskammer Kärnten kritisiert.
Seit mehr als 20 Jahren pflegen wir einen guten Kontakt zur Lebensmittelaufsicht des Landes sowie der beiden Städte Klagenfurt und Villach und haben in diesem Zusammenhang seit dem Jahr 2003 mehr als 1.000 Mitarbeiter zu Hygienebeauftragten sowie Fachpersonal im Umgang mit Lebensmitteln in gemeinsamen Schulungen ausgebildet.
Stefan Sternad
Sternad glaubt, dass gemeinsame präventive Maßnahmen effektiver wären als Kontrollen.
Regelmäßige Schulungen
Kärntner Gastronomen erhalten regelmäßige Schulungen von den Fachgruppen des Gastgewerbes in Bezug auf Allergene und Hygiene. Ein weiteres besonderes Merkmal in Österreich ist ein Hygiene-Coach, der den Unternehmern bei erheblichen Problemen im Lebensmittelprozess hilft. Für das Selbststudium der EU-weit standardisierten Lebensmittelhygienevorschriften bieten die Fachgruppen eine „Hygienemappe“ an. Diese Mappe enthält sowohl Standards als auch Beispiel-Dokumentationen für Überprüfungen und Kontrollen.
Die seit rund zwei Dekaden bestehende Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit den Kontrollorganen des Landes sowie der Statutarstädte Villach und Klagenfurt hat gerade bei den sensiblen Produkten wie Eiswürfel, Schlagobersautomaten und Speiseeis eine gezielte Hygieneentwicklung forciert.
Stefan Sternad
Er unterstreicht, dass derartige Vorfälle nicht zu einer Verunglimpfung der Gastronomie und einer überzogenen Anlassgesetzgebung führen dürfen.