Kärnten und Slowenien kämpfen gegen Hochwasser und die drohende Gefahr weiterer Starkregenfälle. Reiseverkehr mit stundenlangem Stau und Versorgung stehen vor ernsthaften Herausforderungen.
Am 5. August 2023 herrscht weiterhin eine gespannte Situation, nachdem die Menschen gezwungen waren, ihre Unterkünfte zu verlassen und ein drohender Dammbruch für Besorgnis sorgte. Im Fokus der Sorgen steht St. Paul im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg), wo eine zusätzliche Hochwasserschwelle droht. Zudem könnte der Urlaubsverkehr ins Chaos stürzen, da die Hauptverkehrsader durch Slowenien zur Adria unterbrochen ist.
Wolfsberg bereitet sich auf weiteren Starkregen vor
In einem Interview mit dem ORF-Radio Kärnten äußerte sich der Bezirkshauptmann von Wolfsberg, Georg Fejan, besorgt über ein bevorstehendes Starkregenereignis. „Die Prognose ist so hoch, dass wir mit einer weiteren Hochwasserwelle rechnen müssen“, warnte er. Die Bewohner der gefährdeten Gebiete wurden bereits evakuiert, etwa 70 Haushalte sind betroffen und das Rote Kreuz hat Notunterkünfte eingerichtet. Hochwasserschutzmaßnahmen wurden in Stellung gebracht. Auch in Viktring stand die Situation auf der Kippe, als die Feuerwehr dazu gezwungen war, ein Rückhaltebecken auszupumpen, das zu überlaufen drohte.
Urlaubsverkehr auf der Karawankenautobahn vor massiven Behinderungen
Die Verkehrssituation wird mit Sorge betrachtet. Die ohnehin stark befahrene Karawankenautobahn (A11) könnte am Samstag mit massiven Staus im Urlaubsverkehr konfrontiert werden. Bereits um 6.00 Uhr morgens berichtete Ö3 über einen „langen Stau“ vor dem Karawankentunnel in Richtung Slowenien, mit einer Wartezeit von rund 90 Minuten. Aufgrund des Unwetters waren sowohl die Ausweichroute über den Loiblpass zwischen Klagenfurt und Ljubljana als auch die slowenische Autobahn A1 in Richtung Wien gesperrt. Diese Autobahn ist eine Haupttransitroute durch Slowenien, die von vielen Urlaubern aus Ostösterreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei genutzt wird. Nach Angaben des ORF dürfte die Strecke zwischen Maribor und Triest bis Sonntag gesperrt bleiben, speziell zwischen Celje und Ljubljana wurden mehrere Straßensperren eingerichtet.
Slowenien kämpft gegen katastrophale Überschwemmungen
In Slowenien leidet eine Vielzahl von Regionen unter katastrophalen Überschwemmungen, einschließlich Vororte der Hauptstadt Ljubljana. Die Situation in der Region Koroška, die in direkter Nähe zu den Hochwassergebieten Kärnten und der Steiermark liegt, ist besonders besorgniserregend. Einige Orte in den bergigen Gebieten waren abgeschnitten oder nur über Kärnten zugänglich. Die Versorgung der betroffenen Städte Solčava, Luče und Ljubno wurde von der Kärntner Landesregierung, dem Roten Kreuz und dem Landeskrisenstab Kärnten organisiert. Mehr als 2000 Menschen waren in Črna na Koroškem ohne Wasser, Strom und Mobilfunknetz. Am Samstagmorgen versuchte laut aktuellen Berichten eine Gruppe der slowenischen Armee, den Weg in die isolierte Stadt zu finden.