Die Federal Trade Commission (FTC) belegt die Nestlé-Tochterfirma The Bountiful Company mit einer Strafe von 600.000 US-Dollar für das Verschleiern wahrer Produktbewertungen auf Amazon.
In einer Ära, in der digitale Meinungen oft über das Schicksal eines Produkts entscheiden, wird die Ehrlichkeit von Onlinebewertungen zunehmend kritisch beäugt. Unternehmen jeglicher Größe, von globalen Tech-Giganten bis zu kleinen Einzelhändlern, kämpfen für hochwertige Reviews, um in der digitalen Welt herauszustechen. Da ist die Versuchung groß, mit unkonventionellen Mitteln bessere Bewertungen zu erschleichen.
Strafverfolgung durch die Federal Trade Commission
Jüngst hat die Federal Trade Commission (FTC) der Nestlé-Tochter „The Bountiful Company“ eine Geldstrafe von 600.000 US-Dollar auferlegt. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, Amazon-Kunden bewusst getäuscht zu haben, um minderwertige Produkte verkaufen zu können. Mit dieser Strafzahlung sollen die betrogenen Konsumenten entschädigt werden.
Geschickte Ausnutzung eines Amazon-Features
Der manipulative Kniff, der The Bountiful Company zur Last gelegt wird, basiert auf einer eigentlich durchdachten Funktion von Amazon. Die Plattform erlaubt es, mehrere Varianten eines Produkts auf einer einzigen Seite zu bündeln. Diese Vereinigung ermöglicht jedoch auch die Verschmelzung der Bewertungen und Kommentare – ein Umstand, den die Firma schamlos ausgenutzt hat, um gefragte Produkte mit Ladenhütern zu koppeln.
Unmittelbare Konsequenzen der Manipulation
Das Resultat dieser Taktik: Einige bis dato unpopuläre Artikel profitierten von den guten Rezensionen ihrer erfolgreichen Pendants. Unerwartet schossen die Verkaufszahlen in die Höhe, und einige Produkte fanden sich sogar auf den exklusiven Listen von „Amazon’s Choice“ und „Highlights“ wieder.
Nahrungsergänzungsmittel Marke Nature’s Bounty im Fokus
Im Mittelpunkt dieses Vorgangs standen Nahrungsergänzungsmittel der Marke Nature’s Bounty. Dabei wurden unterschiedlichste Präparate willkürlich in einem Eintrag vereint. Interne Dokumente der Firma, die die FTC veröffentlicht hat, belegen, dass diese Verfahrensweise keineswegs zufällig war.
Uneinsichtige Unternehmenshaltung
Trotz der Verurteilung sieht sich The Bountiful Company nicht im Unrecht. Das Urteil wurde nur angenommen, um einen langwierigen und kostenintensiven Rechtsstreit zu vermeiden, so die Firmenleitung. Amazon betont indes, dass derartige Praktiken durch die Plattformregeln klar untersagt sind.