Die Lage in Klagenfurt bleibt kritisch. Viktring bleibt im Notstand, ein erneuter Zivilschutzalarm wurde ausgelöst und hunderte Keller sind geflutet.
Trotz unablässiger Bemühungen der Rettungskräfte bleibt die Lage in Klagenfurt kritisch. Viktring bleibt im Notstand des Zivilschutzes. Um 9.15 Uhr musste – wie bereits berichtet – ein erneuter Zivilschutzalarm für Viktring ausgerufen werden. Hunderte Keller sind überflutet, und der Treimischer Teich bleibt ein Problemgebiet.
Vier Häuser in Waidisch evakuiert
Die verheerenden Regenfälle der letzten Tage haben nicht nur die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt in Kärnten getroffen, sondern auch Klagenfurt und Klagenfurt-Land. Vier Häuser in Waidisch mussten am Freitagabend geräumt werden. In Viktring wurde der Zivilschutzalarm ausgelöst, da die Gefahr besteht, dass ein Damm bricht.
Sicherheitsmaßnahmen
In Waidmannsdorf und Viktring wird die Bevölkerung dazu angehalten, Fahrzeuge aus den Tiefgaragen zu entfernen, wichtige Dokumente und Wertgegenstände zu sichern und unnötige Fahrten zu vermeiden. Die Feuerwehren können keine Sandsäcke an Privatpersonen verteilen. Diese müssen selbst in Baumärkten besorgt werden. Es wird dringend empfohlen, das aufgetretene Wasser nicht in den Schmutzwasserkanal zu pumpen, da dies nicht nur illegal ist, sondern auch das städtische Abwassersystem von Klagenfurt überlastet.
Es wird darum gebeten, die Anweisungen der Einsatzkräfte zu befolgen.
Krisenstab: „Solch dramatische Situation noch nie erlebt“
Eine solch dramatische Situation habe ich in meiner ganzen Berufslaufbahn noch nie erlebt. Die Feuerwehren und auch das Österreichische Bundesheer sind im Dauereinsatz. Wir bitten die Bevölkerung unbedingt auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten. Das erleichtert uns die Arbeit und hilft, rasch die unzähligen Einsatzorte zu erreichen.
Branddirektor-Stv. Wolfgang Germ, Leiter des Krisenstabes der Berufsfeuerwehr
Wassermassen setzen Karnburg zu
Die Wassermassen belasten auch die Einsatzkräfte in Karnburg. Der Fluss Glan führt Hochwasser und teilweise müssen Straßen gesperrt werden.
Bundesheer unterstützt mit Sandsäcken
Seit Freitagnachmittag hat das Team der Berufsfeuerwehr zusammen mit den Pionieren des Militärkommandos Kärnten 4000 Sandsäcke gefüllt. Oberstabswachtmeister Gottfried Theuermann berichtet, dass 33 Männer vor Ort sind. Die Feuerwehr organisiert den Sand und es kommen ständig neue Lieferungen an.
Hunderte Keller unter Wasser
Wolfgang Germ, Chef des Krisenstabes der Feuerwehren, berichtet, dass hunderte Keller in Klagenfurt unter Wasser stehen. Ab einer Wasserhöhe von 15 Zentimetern kann sich die Bevölkerung an die Feuerwehren wenden. Besonders problematisch ist die Situation am Treimischer Teich. Die Straße in diesem Gebiet wurde weggeschwemmt und schweres Gerät vom Bundesheer wurde angefordert.
Murenabgänge und Überflutungen
In der Nacht ging oberhalb von Pitzelstätten eine Mure auf der Tentschacher Straße ab. Es wurde niemand verletzt und ein Traktor räumt derzeit den Weg frei.
Der Treimischer Teich fließt derzeit „kontrolliert über“, wie Staubeckenverantwortlicher Franz Maidic bekannt gab. Auch das Gebiet rund um das Klagenfurter Strandbad ist von Überflutungen betroffen. Die Zufahrt musste am Freitagabend gesperrt werden.