Die Kärntner Regierung beschließt ein Hilfspaket für Unwetteropfer und betont die Bedeutung der Einsatzkräfte in Krisenzeiten.
In Reaktion auf die jüngsten Unwetterkatastrophen hat die Regierung von Kärnten ein Hilfspaket beschlossen, um betroffenen Menschen und Gemeinden unkompliziert finanzielle Unterstützung anzubieten.
Schnelle und unkomplizierte Hilfe
In einer außerordentlichen Regierungssitzung haben die Regierungsmitglieder Geldmittel in Höhe von über 20 Millionen Euro genehmigt. Diese sollen rasch und unbürokratisch, großteils durch ein einseitiges Formular, ausbezahlt werden, um den Betroffenen schnellstmöglich zu helfen.
Dank an die Einsatzkräfte
Der Landeshauptmann Peter Kaiser, zusammen mit LHStvin Gaby Schaunig, LHStv Martin Gruber und Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner, dankte allen beteiligten Einsatzkräften, darunter auch der Zivilbevölkerung.
Unser Land kann stolz sein auf alle Einsatzkräfte, auf jene Menschen, die im Katastrophenfall ihre Familien verlassen und mehrere Tage retten, helfen, schützen und unterstützen, die ehrenamtlich und freiwillig ihre Einsätze absolvieren. Ohne sie sind Krisen wie diese nicht bewältigbar.
Regierungsmitglieder
Klare Forderung an den Bund
Kaiser stellte eine klare Forderung an den Bund. „Die Katastrophenschutz-Mittel für die technische Ausstattung unserer Einsatzkräfte sind gedeckelt mit 95 Mio. Euro. In Anbetracht der Schäden, der steigenden Anzahl von Unwettern mit verheerenden Auswirkungen ist dieser Deckel aufzuheben und mit 140 Mio. neu zu dotieren“, so Kaiser.
Finanzielle Details
LHStvin Gaby Schaunig erläuterte, dass 10 Millionen Euro des Hilfspakets aus der Zahlungsmittelreserve stammen und als zweckgebundene Kapitalrücklage für Unwetterschäden verwendet werden. Ein weiterer Betrag von 1,5 Millionen Euro wird aus Soforthilfemitteln entnommen und steht für schnelle Hilfe vor Ort zur Verfügung.
Bewertung der Schäden
Schäden werden in vier Kategorien eingestuft, wobei jeweils unterschiedliche Beträge ausgezahlt werden. Abhängig vom Schadensausmaß können Beträge von 1.000 bis 10.000 Euro gewährt werden.
Schadensausmaß von 43 Mio. Euro
LHStv. Martin Gruber hat eine vorläufige Übersicht über die Schäden an Straßen, ländlichen Wegen, Waldgebieten und landwirtschaftlichen Flächen gegeben. Er wies darauf hin, dass noch nicht alle Schäden erkannt wurden, da viele Bereiche wegen der Zerstörungen noch nicht zugänglich sind.
In Summe können wir derzeit von einem Schadensausmaß an land- und forstwirtschaftlichen Flächen, Straßen und Wegen von 43 Mio. Euro ausgehen. Alleine 249 Straßen sind beschädigt, unterspült, weggerissen, abgebrochen, vermurt. Hier gilt der Dank all jenen, die viele Wege wieder befahrbar gemacht haben, damit Einsatzkräfte den Menschen in diesen Gebieten helfen können.
Martin Gruber
Der Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner informierte darüber, dass 66 von 132 Gemeinden in Kärnten durch das Unwetter geschädigt wurden und betonte die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit in solchen Krisenzeiten.
Soforthilfspaket für Gemeinden
Für Gemeinden, die mit Liquiditätsproblemen oder finanziellen Lücken bei der Reparatur ihrer Infrastruktur konfrontiert sind, wurde ein Soforthilfspaket bereitgestellt. Ein Betrag zwischen 3 und 5 Millionen Euro ist verfügbar, um diese finanziellen Engpässe zu überbrücken.
Zudem stellt der Gemeindereferent insgesamt 10 Millionen Euro als Soforthilfe für die Gemeinden bereit. Bei den Schadenskosten trägt der Bund 50 % durch den Katastrophenfonds, während 50 % der Kosten bei den Gemeinden verbleiben. Mindestens 25 % dieses Anteils, der bei den Gemeinden liegt, wird vom Gemeindereferat getragen, um die Gemeinden zu unterstützen.
Appell an den Bund
Bezüglich des Nothilfswerks informierte Fellner, dass die Einkommensgrenzen für diejenigen, die Anspruch auf Unterstützung haben, erhöht wurden, wodurch mehr Menschen Zugang zu dieser Hilfe haben. Fellner hat auch den Bund aufgefordert, die Mittel des Katastrophenfonds zu erhöhen, da diese Mittel nicht nur den Feuerwehren zugutekommen, sondern letztlich den Menschen helfen, die von Unwetterschäden betroffen sind.