In der Baumschule Huber in Obermillstatt wurden 12 Äskulapnattern-Eier gefunden. Ein seltener Fund, der von der Kärntner Reptilienexpertin Helga Happ bestätigt wurde.
Martin Huber, Inhaber der Baumschule Huber in Obermillstatt, machte eine überraschende Entdeckung, als er Rindenmulch verführen wollte. Er stieß auf ein Gelege, das sich schnell als Schlangeneier entpuppte. Insgesamt wurden zwölf Eier mit einer Größe von etwa 4–5 cm gefunden.
Ein außergewöhnlicher Fund
Die Eier stammen von Äskulapnattern, die unter optimalen Bedingungen und ausreichendem Nahrungsangebot laut Fachliteratur maximal elf Eier legen. Einige Tage nach der Entdeckung schlüpften die jungen Nattern, die bereits eine Größe von etwa 25 cm aufweisen. Im Gegensatz zu lebend gebärenden Arten wie Ottern und Vipern, legen Äskulapnattern Eier.
Was diesen Fund besonders bemerkenswert macht, ist sowohl die Jahreszeit als auch die Menge der Eier. Es wurden zwölf Eier dokumentiert, die erst am 19. September dieses Jahres geschlüpft sind. Normalerweise findet die Eiablage im Mai und Juni statt und die Jungen schlüpfen spätestens Ende August/Anfang September. Der späte Schlupftermin könnte mit den häufigen Regenfällen im Sommer dieses Jahres zusammenhängen.
Dokumentation des seltenen Ereignisses
Bernhard Huber und Horst Zwischenberger beobachteten und dokumentierten dieses außergewöhnliche und seltene Ereignis in Oberkärnten. Die Angaben wurden von der Kärntner Reptilienexpertin Helga Happ bestätigt.
Äskulapnattern: Größte Schlangen Mitteleuropas
Äskulapnattern sind die größten Schlangen Mitteleuropas und können bis zu 2 m lang werden. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und Kletterer. Diese stark gefährdeten und äußerst nützlichen Reptilien ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und Ratten. Insbesondere in Gärten sind sie als Nützlinge willkommen. Die größte Bedrohung für diese prächtigen, ungiftigen Nattern geht von der industriellen Landwirtschaft, Giftstoffen und dem Verkehr aus.