Patienten in Kärnten kämpfen mit Medikamentenverzögerung aufgrund bürokratischer Verzögerungen. Ist die Gesundheitsreform von 2019 schuld? Ärztekammer Kärnten äußert scharfe Kritik.
Markus Opriessnig, Präsident der Ärztekammer Kärnten, erhebt schwere Vorwürfe gegen das aktuelle Gesundheitssystem, wie die Kleine Zeitung berichtet. Er bezeichnet es als ein System, das von„verfehlter Gesundheitsreform“ und „ausufernder Bürokratie“ dominiert wird, wodurch Patienten ihre dringend benötigten Medikamente verspätet oder gar nicht erhalten.
Herzpatient als Beispiel für das Systemversagen
Ein Herzpatient, im Krankenhaus behandelt, ging mit der Empfehlung vom Krankenhaus zum Hausarzt. Obwohl sein Hausarzt das dringend notwendige Medikament verschrieben hatte, wurde die Genehmigung durch den ‚anonymen‘ Chefarzt der ÖGK verweigert, da er auf eine Verschreibung durch einen Facharzt bestand. Der Patient muss teils tagelang auf seine Medikation warten. Solche und ähnliche Fälle steigen laut Kärntens Ärztekammer-Präsident Markus Opriessnig.
Kommunikationshindernisse verursachen Verzögerungen
Vor der Gesundheitsreform von 2019 konnten Ärzte umgehend Kontakt zu den Kontrollärzten der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) aufnehmen. Opriessnig kritisiert nun die erschwerte Kommunikation, da Kontrollärzte schwer erreichbar und im ganzen Land verteilt sind.
Kritik an der Wiedereinführung der chefärztlichen Bewilligungspflicht
Die ÖGK wird dafür kritisiert, dass sie die während der Corona-Pandemie ausgesetzte chefärztliche Bewilligungspflicht „ohne ausreichende Vorinformation und ohne Übergangsfrist“ erneut eingeführt hat. Diese Entscheidung, so Opriessnig, behindert die Ärzte und führt dazu, dass diese von verärgerten Patienten konfrontiert werden. Er fordert eine Veränderung, um die Arbeit der niedergelassenen Ärzte zu unterstützen und nicht durch „untaugliche Auflagen“ zu behindern.