Heute Nacht endet die Sommerzeit in Europa, ein umstrittener jährlicher Wechsel. Eine Abschaffung dieser Umstellung wurde 2019 vom EU-Parlament befürwortet, doch eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Heute, am 28. Oktober 2023, auf morgen, den 29. Oktober 2023, werden die Uhren in Europa traditionell von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Die Sommerzeit neigt sich somit ihrem Ende zu und macht Platz für die Normalzeit. Dieser jährlich wiederkehrende Ablauf ruft stets Diskussionen über ihre Vor- und Nachteile hervor, eine klare Lösung auf EU-Ebene steht jedoch noch aus.
Entscheidung liegt bei den EU-Mitgliedstaaten
Bereits im Jahr 2019 sprach sich das EU-Parlament für einen Vorschlag der Kommission aus, die Zeitumstellung abzuschaffen. Die Entscheidung liegt nun bei den EU-Mitgliedstaaten, die sich bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen konnten. Die aktuelle spanische Ratspräsidentschaft hat angekündigt, das Thema nicht voranzutreiben, und auch die belgische Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2024 hat sich noch nicht klar positioniert.
Österreichs klare Position: Sommerzeit als Standard
Die EU-Kommission hatte in ihrem Vorschlag den Mitgliedstaaten die Wahl zwischen einer dauerhaften Sommer- oder Winterzeit gelassen. Eine einheitliche Regelung würde vor allem wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Österreich hat sich dabei klar für die Beibehaltung der Sommerzeit ausgesprochen.
EU-Bürger sprechen sich gegen Zeitumstellung aus
Eine online durchgeführte Umfrage auf europäischer Ebene im Jahr 2018 zeigte, dass 84 % der Teilnehmenden gegen die Zeitumstellung sind. Die Umfrage erhielt insgesamt 4,6 Millionen Antworten, davon allein drei Millionen aus Deutschland, was einen Rekord darstellt. Dennoch repräsentiert diese Anzahl weniger als ein Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union.