Sind Kärntens Fließgewässer mit Mikroplastik belastet und wenn ja, wie stark? Um diese Frage zu beantworten, führte die Landes-Umweltabteilung in Kooperation mit dem Umweltbundesamt in Wien eine Studie zu „Mikroplastik in Kärntner Fließgewässern“ durch.
Eine gemeinsame Studie der Landes-Umweltabteilung und des Umweltbundesamtes in Wien liefert detaillierte Einblicke in das Vorkommen von Mikroplastik in Kärntens Fließgewässern. Umwelt-Landesrätin Sara Schaar und Thomas Friedl von der Unterabteilung Gewässerökologie stellten die Studie vor.
Die Studie gibt einen ersten Überblick auf das Vorkommen von Mikroplastik in Kärntens Fließgewässern. Damit ist Kärnten Vorreiter in der Forschung, denn es handelt sich um das erste Projekt, das in Österreich in dieser Form durchgeführt wurde.
Umwelt-Landesrätin Sara Schaar
Mikroplastik sind Plastikteilchen, die kleiner als 5 mm sind.
Methodik und Untersuchung
21 Wasser- und 11 Sedimentproben aus sechs verschiedenen Flüssen (Drau, Gurk, Malta, Glanfurt, Rababach, Peratschitzenbach-Zubringer) wurden gezogen. Ein spezielles mobiles Probenahmegerät wurde in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt entwickelt, wodurch pro Probe ca. 15.000 Liter Wasser gefiltert wurden. Die Analysen konzentrierten sich auf zehn Kunststofftypen und wurden im Labor des Umweltbundesamtes durchgeführt.
Schlüsselergebnisse der Studie
Schaar betonte, dass Mikroplastik in allen Wasser- und Sedimentproben nachgewiesen wurde. Erstaunlich war, dass die Mikroplastik-Belastung in der Drau trotz steigender potenzieller Emissionsquellen abnahm. Die Gurk hingegen zeigte eine Zunahme der Belastung entlang ihres Laufs. Ein relativ geringer Mikroplastik-Gehalt wurde im Wasser des Wörthersee-Abflusses Glanfurt gemessen, dafür ein höherer im Sediment. Der Rababach wies den höchsten Mikroplastik-Gehalt auf. Den höchsten Messwert im Sediment wies der Peratschitzenbach-Zubringer auf. Wie Thomas Friedl erklärt, gehe man davon aus, dass Flüsse in anderen Bundesländern ähnlich belastet sind.
Vergleiche der Kärntner Mikroplastik-Studie mit anderen Untersuchungen sind schlichtweg nicht möglich. Denn es gibt immer noch kein genormtes Verfahren für die Probenahme, die Aufbereitung der Proben oder für die Analytik! Es ist höchste Zeit, dass vergleichbare Messmethoden, nationale und europäische Regulierungen auf Bundesebene initiiert werden!
Umwelt-Landesrätin Sara Schaar
Schaar betonte die Notwendigkeit von Vermeidungsstrategien und rief zur persönlichen Verantwortung im Umgang mit Mikroplastik auf.
Weitere Ergebnisse der Studie sind unter www.ktn.gv.at verfügbar.