Wenige Tage vor dem Weltaidstag am 1. Dezember wird die Kärntner aidsHilfe neu positioniert. Ab sofort heißt der Verein „checkpoint sexuelle Gesundheit“.
Kurz vor dem Weltaidstag am 1. Dezember wird die Kärntner aidsHilfe umstrukturiert und erweitert ihr Angebot über HIV hinaus. Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner kündigte bei einer Pressekonferenz an, dass der Leistungsumfang des Vereins nun sämtliche sexuellen Erkrankungen umfasst, darunter Syphilis, Chlamydien, Hepatitis B oder Gonorrhoe.
Mit dem Ausbau des Leistungsumfanges haben wir der aidsHilfe auch einen neuen Namen gegeben, der eben genau für dieses erweiterte Angebot steht: Ab sofort wird der Verein als ‚checkpoint sexuelle Gesundheit‘ firmieren.
Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner
Ab 2024 bietet der „checkpoint“ nicht nur Tests auf sexuell übertragbare Erkrankungen, sondern „auch die dafür notwendigen Therapien mit einem speziellen fachärztlichen Dienst“ an.
Bedeutung der Neuausrichtung
Günther Nagele, Leiter des nunmehrigen „checkpoint sexuelle Gesundheit / Aidshilfe Kärnten“, erklärt die Notwendigkeit der Namens- und Logo-Änderung.
Wir können mit unserer Unterstützung und Hilfe nur so erfolgreich sein, wie sich Menschen an uns wenden. Das heißt, wir müssen mit dem neuen Auftritt der Bevölkerung klarmachen, dass alle bei uns an der richtigen Adresse sind, die eine sexuelle Erkrankung vermuten, befürchten oder denen eine solche tatsächlich schon diagnostiziert wurde.
Günther Nagele
Wichtigkeit von Früherkennung
Nagele betont die Bedeutung einer frühestmöglichen Diagnose bei sexuell übertragbaren Krankheiten. „Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie sind sie sehr gut behandelbar. Vor allem Aids hat dadurch im Laufe der vergangenen Jahrzehnte seinen tödlichen Schrecken verloren“, so Günther Nagele.
Jährlich sterben in Kärnten etwa 20 Menschen an Aids, weil die Erkrankung zu spät erkannt wurde. Landesrätin Prettner informierte, dass etwa 400 Menschen in Kärnten HIV-positiv sind, ein Anstieg von ungefähr 20 Personen gegenüber dem Vorjahr. Von diesen sind 300 in Behandlung, was ein Zuwachs von 50 Patienten ist, ein Ergebnis, das als sehr positiv bewertet wird. Prettner betont, dass jede in Behandlung befindliche Person eine rechtzeitige Krankheitsdiagnose bedeutet.