In Latschach nimmt die Kärntner Landesstraßenverwaltung einem schwerbehinderten Anwohner den Parkplatz vor dem Haus weg. Als Ersatz wird ein 550 Meter entfernter und schwer zugänglicher Parkplatz beim Friedhof vorgeschlagen.
In Latschach, Gemeinde Finkenstein, hat eine aktuelle Entscheidung zur Entfernung von 40 Parkplätzen entlang der Landesstraße für erheblichen Wirbel gesorgt. Ein besonders betroffenes Objekt ist ein Appartementhaus mit 35 Wohnungen. Die Bewohner sehen in dieser Maßnahme eine gezielte Schikane.
Barrierefreiheit bedroht: Wichtiger Zugang entfernt
Ein erschreckendes Beispiel für die Folgen dieser Entwicklung ist das Schicksal eines schwerbehinderten Bewohners mit Lungenfibrose und COPD4 (80 % Behinderung). Die Kärntner Landesstraßenverwaltung baggert den für die Mobilität essenziellen Parkplatz für den Mann vor dem Haus einfach weg. Ihm wurde der barrierefreie Zugang zu seinem Wohnhaus durch die Straßenbauarbeiten des Landes Kärnten regelrecht weggebaggert. Diese rücksichtslose Aktion steht sinnbildlich für die Probleme, die durch die Entfernung der Parkplätze entstehen. Diese Person hat sich bewusst für diese Wohnung entschieden, da die Parkmöglichkeit direkt vor dem Eingang eine wesentliche Erleichterung darstellte.
Alternative: 550 Meter entfernter Parkplatz beim Friedhof
Die Alternative, die von der Gemeinde vorgeschlagen wird, nämlich ein Parkplatz 550 Meter entfernt hinter dem Friedhof, ist für Menschen mit Behinderungen kaum zumutbar. Die Zufahrt dorthin ist steil, was selbst für Kinderwägen eine Herausforderung darstellt, geschweige denn für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Zudem ist der Winterdienst in diesem Bereich unzureichend, was die Situation im Winter zusätzlich erschwert, wie uns die Hausgemeinschaft schriftlich mitteilte.
Kinderspielplatz als Opfer der Parkplatzpolitik
Die Situation verschärft sich durch den Vorschlag von Gemeinde und Land, einen Kinderspielplatz zu opfern, um Ersatzparkplätze zu schaffen. Dieser Plan, der hinter dem betroffenen Haus realisiert werden soll, hat bei vielen Bürgern aufgrund seiner Kinderunfreundlichkeit für Sprachlosigkeit gesorgt.
Wirtschaftliche Konsequenzen: Cafébetrieb in Gefahr
Die wirtschaftliche Dimension dieser Entscheidung zeigt sich am Beispiel eines Interessenten, der ein Caféhaus in Latschach wiedereröffnen möchte. Ohne ausreichende Parkmöglichkeiten sieht er jedoch kaum eine Chance für den Erfolg seines Vorhabens, was die gastronomische Vielfalt des Ortes weiter einschränken könnte.
Tourismus und Gemeindefinanzen
Auch der Tourismussektor ist betroffen. Viele Appartements im besagten Haus werden touristisch vermietet, was bedeutende Einnahmen durch Orts- und Nächtigungstaxen für die Gemeinde Finkenstein generiert. Ohne Parkplätze droht jedoch eine geschäftsschädigende Beeinträchtigung für die Eigentümer und die Gemeinde.


