In der achten Kollektivvertragsverhandlungsrunde für rund 200.000 Beschäftigte und Lehrlinge der Metallindustrie erreichten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA einen ersten Lohn- und Gehaltsabschluss.
Die Ist-Löhne und -Gehälter in der Metallindustrie steigen um 10 Prozent, jedoch begrenzt auf maximal 400 Euro monatlich. Diese Vereinbarung wurde im Zuge der achten Kollektivvertragsverhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften PRO-GE, GPA und dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) erzielt.
Die Einigung bringt kräftige und vor allem dauerhafte Erhöhungen. Es war uns von Anfang an wichtig, dass gerade niedrige und mittlere Einkommensgruppen die Teuerung nachhaltig ausgeglichen bekommen. Dies ist mit einer Erhöhung von 10 Prozent gelungen.
Chefverhandler der Arbeitnehmer:innen, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA)
Neben den Ist-Löhnen und -Gehältern werden auch die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter um 8,5 Prozent angehoben, wobei der neue Mindestlohn nun bei 2.426,23 Euro liegt. Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen ebenfalls um 8,5 Prozent. Für Lehrlinge ist eine stufenweise Erhöhung bis 2024 geplant, wobei aufgrund der Inflation die Erhöhung im 2., 3. und 4. Lehrjahr jetzt ebenfalls 8,5 Prozent beträgt. Im ersten Lehrjahr steigt das Einkommen von 900 auf 1.000 Euro.
Härtefallregelung und Ausbildungsoffensive
Es wird zudem eine Härtefallregelung für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe eingeführt, die eine Reduzierung der Ist-Erhöhung um bis zu drei Prozent ermöglicht, sofern ein Ausgleich mit den Arbeitnehmern vereinbart wird.
Die Sozialpartner haben auch eine Ausbildungsoffensive vereinbart, die bis zu 10.000 Beschäftigte ohne einschlägige Berufsausbildung zu Fachkräften qualifizieren soll.
Auch Abschluss für nächstes Jahr vereinbart
Für das nächste Jahr wurde bereits eine weitere Erhöhung beschlossen: Mit 1. November 2024 steigen alle Löhne und Gehälter um ein Prozent über der zukünftigen Inflationsrate.
Die Verhandlungen mit weiteren Arbeitgeberverbänden der Branche werden fortgesetzt.