Immer wieder wird über die Herabsetzung des allgemeinen Tempolimits in Ortsgebieten auf 30 km/h diskutiert. Eine Umfrage ergab jetzt, dass 80 Prozent der Österreicher:innen innerorts ein Tempolimit von 50 km/h für angemessen halten.
Eine repräsentative Umfrage, durchgeführt von Spectra im Auftrag des ÖAMTC, zeigt: 80 % der Österreicher:innen bewerten das Tempolimit von 50 km/h in Ortsgebieten als passend. Gerade mal 14 % empfinden es als zu schnell und 4 % als zu langsam. Eine allgemeine Absenkung auf Tempo 30 stößt auf geringe Zustimmung: Nur 23 % der Befragten unterstützen diese Idee, während 65 % sie ablehnen.
Einsatz von Tempo 30 in sensiblen Bereichen
Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, anerkennt die Bedeutung von Tempo 30 in sensiblen Ortsbereichen wie Schulen und Kindergärten. Er kritisiert jedoch die flächendeckende Anwendung als übertrieben. Wiesinger fordert, dass vor der Einführung von Tempo 30 ein verkehrstechnisches Gutachten erforderlich ist und die entsprechenden Verordnungsakte öffentlich einsehbar sein sollten.
Öffentliche Meinung und Transparenz
Ein Drittel der Umfrageteilnehmer:innen vermutet, dass Tempo 30 hauptsächlich zur Einnahmeerhöhung von Gemeinden und Städten dient. Dies unterstreicht nach Wiesinger die Notwendigkeit größerer Transparenz durch die Behörden.
Aktuelle Verkehrsberuhigung in Österreich
In Städten wie Wien und Salzburg sind bereits über 70 % der Straßen verkehrsberuhigt, in Graz gilt abgesehen von Vorrangstraßen generell Tempo 30. In Österreich sind viele Wohngebiete schon in verkehrsberuhigten Zonen. Straßen mit Tempo 50 sind hauptsächlich Hauptverkehrsverbindungen sowie Routen von Straßenbahn- und Buslinien.