„In Kärnten gelten Wölfe als Risikowölfe und dürfen einfach so abgeschossen werden, wenn sie im dichten Wald abseits von Menschen auf 200 m an eine Wildfütterung herangehen“, so der VGT in einer Aussendung.
Die Europäische Kommission schlägt vor, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen. „Der Terror einer die vom Menschen unabhängige und ungebändigte Natur hassenden Minderheit soll sich durchsetzen“, so der Verein Gegen Tierfabriken (VGT). Umfragen würden zeigen, dass die Mehrheit der EU- und österreichischen Bevölkerung die Wiederbesiedlung durch den Wolf begrüßt. Studien sollen zudem belegen, dass Wölfe nur selten Nutztiere reißen und dies meist nur geschieht, wenn die Tiere unzureichend geschützt sind, etwa wenn Schafe ohne Hirten auf der Alm weiden. Wissenschaftlich sei auch erwiesen, dass Wölfe dem Wald nützen, indem sie die Naturverjüngung unterstützen, die Biodiversität fördern und die Beutepopulationen gesund halten.
Außerdem erklärt der VGT, dass Wölfe Autounfälle mit Wildtieren reduzieren, was in Österreich jährlich einen Verkehrstoten verhindern könnte. Eine Studie aus der Tatra zeige desgleichen, dass die Bejagung die Schäden durch Wölfe sogar erhöht.
„Klimakollaps, Artensterben, Ressourcenverknappung“
„Aber die Vertreter:innen der konventionellen Landwirtschaft haben bisher noch nie durch Naturverständnis geglänzt oder sich an wissenschaftlichen Fakten orientiert. Außer undifferenziertes Grunzen und ein „abschießen!“ Gegröle, hört man von dort nichts. Das ist genau der Weg, der die Menschheit an den Abgrund geführt hat: töten und Natur zurechtbiegen, ohne jede Rücksicht auf ökologische Zusammenhänge. Deshalb sitzen wir jetzt da mit Klimakollaps, Artensterben, Ressourcenverknappung und massenhaftem Tierleid in einer Dimension, wie das auf der Erde noch nie stattgefunden hat. Ausbaden muss dieses gedankenlose Vorgehen die gesamte belebte Welt, inklusive zukünftige Generationen der Menschen“ schreibt er weiter.
Herabsetzung des Schutzstatus der Wölfe auf „geschützt“
Selbst eine Herabsetzung des Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ würde aber niemals das Vorgehen erlauben, das wir heute bei den Rechtsbrecher:innen der Landesregierungen im provinziellen Österreich sehen.
Verein Gegen Tierfabriken (VGT)
Es gebe nämlich in Österreich keinen guten Erhaltungsstatus des Wolfs, der aber Voraussetzung für eine Bejagung wäre. „In Kärnten hat sich die Jägerschaft, blind vor Geilheit auf kapitale Trophäen, ausbedungen, dass Wölfe sogar über den Haufen geschossen werden können, wenn sie sich mitten im Wald, abseits von jeder menschlichen Behausung, einer dieser unsäglichen Wildtierfütterungen auf 200 m nähern, die eine der wesentlichen Ursachen dafür sind, dass unser Wald völlig zerstört ist.“
Es heißt, dass derartige Regelungen nur von Menschen stammen können, die grundsätzliche ökologische Zusammenhänge nicht verstanden haben und die eine von Menschen unabhängige und ungebändigte Natur abgrundtief hassen.
Mit diesen Vertreter:innen der Landwirtschaft, die nach der Ausrottung des Wolfs rufen, werden wir untergehen. Mit solchen Leuten kann man keine Klimamaßnahmen treffen, das Artensterben nicht bremsen, die Bedrohung unserer Welt nicht beenden. Warum sollten sich eigentlich jene Länder, in denen Elefanten die Landwirtschaft schädigen und Menschen töten, nicht ein Beispiel nehmen und die Elefanten genauso wie unsere Naturhasser:innen die Wölfe? Wozu Schutz irgendeiner Art irgendwo weltweit, die vom Menschen nicht ausbeutbar ist, wenn das in Europa auch niemand tut? Hierzulande ist man ja derart primitiv, dass man mit Stolz von der Zeit spricht, in der Wolf, Bär, Luchs, Geier und – fast – der Adler ausgerottet worden sind, anstatt dass es den Verantwortlichen peinlich wäre und man Besserung gelobt. In Kärnten kriegen die Sprecher:innen der Tierindustrie den Hals nicht voll mit Fleisch, fordern aber vom Wolf, er müsse unter Androhung der Todesstrafe gefälligst vegan sein. Wie anders erklärt sich die Abschusserlaubnis bei Wildtierfütterungen? Wenn die Generation dieser Naturzerstörer:innen nicht bald abtritt, kann nichts mehr unseren Absturz verhindern!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch