In einem Arbeitstreffen besprachen Vertreter aus Kärnten und Friaul die Wiederherstellung der durch einen Felssturz gesperrten Plöckenpassstraße. Die Vertreter Friauls versicherten, dass man mit Hochdruck daran arbeiten werde, die Passstraße bis zum Winter 2024/25 wieder für den Verkehr freigeben zu können.
Das Arbeitstreffen zwischen Kärntner Vertretern und denen der Region Friaul zielte darauf ab, aktuelle Informationen über die Sperrung der Plöckenpassstraße auf der italienischen Seite zu erhalten. Zu den Teilnehmern gehörten der Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber, der Regionspräsident Massimiliano Fedriga, die friulanische Landesrätin für Infrastruktur, Christina Amirante, sowie Experten aus beiden Regionen, die sich in Tolmezzo trafen.
Passstraße wird bis Winter 2024/25 für Verkehr freigegeben
Martin Gruber betonte die Dringlichkeit der Wiederherstellung der Passstraße. Obwohl ein schwerer Felssturz im Dezember 2023 die Straße beschädigte, berichteten die italienischen Vertreter, dass eine Reparatur möglich sei. Es wird angestrebt, die Straße bis Winter 2024/25 wieder für den Verkehr zu öffnen. Gruber äußerte sich erleichtert über die Möglichkeit der Sanierung und erwähnte, dass Italien auch die Errichtung einer provisorischen Ersatzstraße prüfen wird.
Kärnten bietet Unterstützung durch seine Straßenbauabteilung an, die bereits bei einem ähnlichen Vorfall im Lesachtaler Promeggen (Vaia im Herbst 2018) eine Umleitung errichtet hatte. Es wird nun eine enge Zusammenarbeit der Fachabteilungen beider Länder stattfinden.
Diskussion über langfristige Lösungsmöglichkeiten
Auch langfristige Lösungen wurden besprochen. In den vergangenen Jahren hat Kärnten etwa 27 Millionen Euro in die wintersichere Gestaltung der Passstraße gesteckt. Dennoch müssen zukünftige Schadensereignisse berücksichtigt werden.
Wir wollen eine nachhaltige Lösung und sind für diesbezügliche Gespräche offen. Langfristige Bauprojekte können aber nicht von Kärnten und Friaul alleine finanziert werden.
Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber
Tunnelvarianten könnten 200 bis 700 Millionen Euro kosten
Tunnelvarianten würden nach aktuellen italienischen Schätzungen zwischen 200 und 700 Millionen Euro kosten. Außerdem würden sowohl die EU-Alpenstrategie als auch die Alpenkonvention durch den Ausbau der Passstraße mittels eines Tunnels betroffen sein. Daher konzentrieren sich beide Länder derzeit auf die Wiederherstellung der bestehenden Strecke.