Am Handelsgericht Wien fand die allgemeine Prüfungstagsatzung der SIGNA Holding GmbH statt. Insgesamt wurden bislang Forderungen in Höhe von rund 8,613 Milliarden Euro zur Anmeldung gebracht.
Die SIGNA Holding GmbH, die aktuell ein Insolvenzverfahren durchläuft, hat am 25. Januar 2024 das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung in ein solches ohne Eigenverwaltung umgewandelt. Am 29. Januar 2024 fand am Handelsgericht Wien die allgemeine Prüfungstagsatzung statt, bei der bislang 302 Insolvenzgläubiger Forderungen in Höhe von etwa 8,613 Milliarden Euro angemeldet haben. Der Insolvenzverwalter Dr. Christof Stapf hat bisher nur rund 80,3 Millionen Euro dieser Forderungen als berechtigt anerkannt. Aufgrund der Größe und Komplexität des Verfahrens war bis zur Prüfungstagsatzung keine endgültige Forderungsprüfung möglich.
Im Hinblick darauf, dass die entscheidende Sanierungsplantagsatzung bekanntlich auf den 29.04.2024 verlegt worden ist, bleibt die abschließende Forderungsprüfung durch den Insolvenzverwalter abzuwarten. Es ist aus heutiger Sicht jedoch davon auszugehen, dass sich die letztlich im Sanierungsplan zu berücksichtigenden Gläubigerforderungen noch deutlich erhöhen werden.
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA vom KSV1870
Von den bisher angemeldeten Verbindlichkeiten entfallen etwa 5,1 Milliarden Euro auf Haftungen und rund 1,6 Milliarden Euro sind „Intercompany-Verbindlichkeiten“.
Schwerpunkt der Tätigkeit des Insolvenzverwalters
Der Insolvenzverwalter konzentriert sich derzeit auf die Verwertung des nicht für den Betrieb des Schuldnerunternehmens benötigten Anlage- und Umlaufvermögens sowie auf nicht betriebsnotwendige Beteiligungen. Zudem prüft er die Werthaltigkeit des Aktivvermögens der Schuldnerin.
Sanierungsbestrebungen nach wie vor aufrecht
Die Sanierungsbemühungen der SIGNA Holding GmbH sind weiterhin aktiv. Der Sanierungsplan sieht weiterhin eine Quote von 30 Prozent vor, zahlbar binnen zwei Jahren nach Annahme des Plans.
Die Angemessenheit und Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans wird vor der Abstimmungstagsatzung noch einer detaillierten Überprüfung zu unterziehen sein. Das Schicksal der SIGNA Holding GmbH wird im Wesentlichen wohl von den Entwicklungen der beiden anhängigen Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung über das Vermögen der SIGNA Prime Selection AG sowie der SIGNA Development Selection AG abhängen.
MMag. Karl-Heinz Götze, MBA vom KSV1870