Ab 1.4.2024 senken die Stadtwerke Klagenfurt Strom- und Gaspreise um 20 %. Der Verbraucherschutzverein kritisiert, dass sie versuchen, ihre Kund:innen in einen neuen Tarif zu locken.
Die Stadtwerke Klagenfurt haben bekannt gegeben, dass sie ab dem 1. April 2024 eine Senkung der Tarife für Strom und Gas um 20 Prozent planen. Kundinnen und Kunden müssen jedoch aufgrund der aktuellen Rechtssituation dem neuen Tarif zustimmen.
Diese Strom- und Gaspreissenkung kommt zu spät und fällt zu gering aus, daher versuchen die Stadtwerke Klagenfurt ihre Kund:innen in einen neuen Tarif zu locken; das ist dann ein neuer Vertrag und aus dem alten Vertrag kann man so keine Forderungen auf größere Senkung mehr stellen.
Daniela Holzinger-Vogtenhuber, Obfrau des Verbraucherschutzvereins (VSV)
Der Verbraucherschutzverein wies darauf hin, dass der Strompreis der Stadtwerke Klagenfurt bereits am 15. Mai 2023 mehr als verdoppelt wurde, eine Ankündigung, die den Kundinnen und Kunden im März 2023 mitgeteilt wurde. Zum 1. März 2023 lag der Stromgroßhandelspreis bei etwa 13 Cent pro kWh und ist mittlerweile auf etwa 8 Cent pro kWh gesunken, was einem Rückgang von rund 38 Prozent und nicht nur 20 Prozent entspricht.
Preissenkung hätte stärker und früher erfolgen müssen
Weiterhin erklärte der Verbraucherschutzverein, dass laut § 80 Abs. 2a des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes (ElWOG) (Strom) und § 6 Abs. 1 Z 5 des Konsumentenschutzgesetzes (KSchG) (Gas) eine stärkere und frühere Preissenkung im Sinne einer „Zweiseitigkeit“ von Preisanpassungen erforderlich gewesen wäre.
Die Stadtwerke Klagenfurt führen Ihre Kund:innen mit dem Hinweis auf eine aktuelle Rechtssituation in Irrtum, denn diese Rechtssituation würde eben stärkere Senkungen erfordern. Der Trick, sich die Preissenkung unterschreiben zu lassen, ist eine schlichte Umgehung der Gesetze.
Daniela Holzinger-Vogtenhuber, Obfrau des Verbraucherschutzvereins (VSV)