Der Inhaber von „Wohnideen Madritsch“ in Villach muss sich sanieren. Die Passiva belaufen sich auf rund 391.000 Euro. Ein Sanierungsplan von 20 Prozent liegt bereits vor.
Am 21. Februar 2024 wurde am Landesgericht Klagenfurt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über das Vermögen von Ing. Gerald Madritsch, dem Inhaber des nicht protokollierten Einzelunternehmens „Wohnideen Madritsch“ in der Bruno Kreisky Straße 33 in 9500 Villach, eröffnet. Das Küchenstudio, welches sich im „V-Center Villach“ befindet, beschäftigt drei Dienstnehmer und zählt rund 40 Gläubiger. Die Passiva belaufen sich auf etwa 391.000 Euro, während die Aktiva auf rund 86.500 Euro geschätzt werden, was zu einer vermögensrechtlichen Überschuldung von circa 304.500 Euro führt.
Fortführung des Unternehmens auf Dauer nicht geplant
Ein bereits vorliegender Sanierungsplan sieht eine Quote von 20 Prozent vor, die innerhalb von 24 Monaten zu zahlen ist. Laut Informationen des KSV1870 ist nicht geplant, das Unternehmen langfristig fortzuführen. Stattdessen soll in Absprache mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter eine Liquidation des Unternehmens erfolgen. Die Finanzierung des Sanierungsplans soll durch die Verwertung des vorhandenen Vermögens und durch die zukünftige unselbstständige Tätigkeit des Antragstellers erfolgen. Gegebenenfalls wird auch die Unterstützung von Dritten in Betracht gezogen.
Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 2. April 2024 über den KSV1870 ([email protected]) anmelden.
Insolvenzursache
Das im Jahr 1998 gegründete Unternehmen musste seit Frühjahr 2023 aufgrund der gegebenen wirtschaftlichen Veränderungen, insbesondere der gestiegenen allgemeinen Lebenskosten und der hohen Kreditzinsen, einen extremen Auftragsrückgang feststellen. Es werden auch kaum mehr neue Eigentumswohnungen verkauft, sodass auch das Geschäft mit der Erstausstattung neuer Objekte mit Küchen de facto zur Gänze eingebrochen ist. Zudem ist die Umsatzentwicklung im Betrieb „nachläufig“, da die akquirierten Aufträge tatsächlich erst im darauffolgenden Jahr fakturiert werden können, weil zwischen Auftragsannahme und Montage der Küche ein langer Zeitraum vergeht. Nunmehr ist die Situation eingetreten, dass mangels neuer Aufträge und damit verbundener Anzahlungen, die laufenden Verbindlichkeiten nicht mehr bedient werden können.
Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben)
Diese Angaben wurden vom KSV1870 bislang nicht überprüft. Zum Insolvenzverwalter wurde Mag. Michael Lassnig, ein Rechtsanwalt aus Villach, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung sowie die Berichts- und Prüfungstagsatzung werden für den 15. April 2024 angesetzt, die Sanierungsplantagsatzung findet am 13. Mai 2024 statt.