Die jüngsten Daten zeigen ein Ende der positiven Arbeitsmarktentwicklung. Angesichts der hohen Inflation fordert ÖGB Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 % Nettoersatzrate.
Die am 1. Februar 2024 veröffentlichten Daten vom Januar zeigen einen Bruch in der bisher positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes. Ingrid Reischl, die Bundesgeschäftsführerin des ÖGB, äußert Kritik an der derzeitigen Ausgestaltung des Arbeitslosengeldes. Sie weist darauf hin, dass mehr als 420.000 Menschen nur die Hälfte ihres vorherigen Einkommens als Arbeitslosengeld erhalten, was angesichts der anhaltend hohen Inflation als unzureichend betrachtet wird. Die Nettoersatzrate von 55 Prozent wird als deutlich zu niedrig und für ein Land wie Österreich als beschämend empfunden.
Vor allem in einer Zeit, in dem die Inflation nach wie vor – auch im europäischen Vergleich – viel zu hoch ist, weil die Bundesregierung keine wirkungsvollen Maßnahmen gesetzt hat und die guten KV-Abschlüsse leider keine Auswirkung auf die Berechnung des Arbeitslosengeldes haben, wäre eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate gerade jetzt sinnvoll und notwendig.
Ingrid Reischl, ÖGB Bundesgeschäftsführerin
„Wir dürfen die Menschen nicht im Regen stehen lassen und weiter dabei zuschauen, wie sie in die Armut schlittern“, erklärt sie abschließend.