Im September ereignete sich auf der B317 in der Gemeinde Micheldorf ein schwerer Flixbus-Unfall, bei dem eine 19-jährige Frau tödliche Verletzungen erlitt. Als Ursache wurde nun Sekundenschlaf festgestellt.
Am 19. September 2023, so gegen 04:30 Uhr, lenkten zwei ukrainische Berufskraftfahrer, 27 und 58 Jahre alt, in Doppelbesetzung einen Doppeldeckerbus von Berlin über Linz mit dem Ziel Triest auf der B317 Friesacher Straße. In der Gemeinde Micheldorf kam der 27-jährige Fahrer in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab, woraufhin der Bus gegen eine Betonleitwand prallte, nach rechts kippte und auf der Seite liegend zum Stillstand kam.
19-Jährige aus Oberösterreich tödlich verletzt
Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich 45 Fahrgäste im Bus. Eine 19-jährige Frau aus Oberösterreich erlitt tödliche Verletzungen. Fünf Insassen wurden schwer verletzt und zur Behandlung in das Klinikum Klagenfurt und das Krankenhaus Friesach gebracht. Die übrigen Fahrgäste und die beiden Fahrer, die leichte Verletzungen erlitten, wurden ebenfalls ins Krankenhaus Friesach eingeliefert. Die Insassen des Busses stammten aus verschiedenen Ländern.
Busfahrer machte Falschaussage
Der 27-jährige Busfahrer behauptete zunächst, die Kontrolle über den Bus verloren zu haben, weil er sich nach einer Wasserflasche gebückt hatte. Die Auswertung der Dashcam-Aufzeichnung widerlegte jedoch diese Aussage.
Sekundenschlaf als Unfallursache
Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt den Fahrer wegen grob fahrlässiger Tötung angeklagt. Er soll zum Unfallzeitpunkt so stark übermüdet gewesen sein, dass er schwere Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen aufwies. Fahrgäste berichteten zudem, dass seine Fahrweise bereits vor dem Verkehrsunfall auffallend war. Als unmittelbare Unfallursache gilt ein Sekundenschlaf.
Dem Angeklagten drohen bis zu drei Jahre Haft. Die Unschuldsvermutung gilt.