Das Überschalltraining der Luftstreitkräfte findet vom 21. bis 24. Mai 2024 statt. Um die bodennahe Schallausbreitung zu reduzieren, werden seitens des Bundesheeres Maßnahmen getroffen.
Vom 21. bis 24. Mai 2024 führen die Eurofighter-Piloten des Bundesheeres Abfangmanöver im Überschallbereich durch. Zwei Überschallflüge sollen täglich zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr stattfinden.
Luftangriffe wie die des Irans in Richtung Israel oder auch Russlands auf die Ukraine zeigen, wie wichtig eine effiziente Luftabwehr eines Staates zum Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger ist. Überschallfähige Abfangjäger, wie unsere Eurofighter, sind ein Teil dieser aktiven Luftabwehrkomponente. Zusätzlich ist es aber notwendig, die Abwehr von feindlichen Luftangriffen auszubauen. Dazu werde ich beim EU-Verteidigungsministerrat Ende Mai dieses Jahres die Absichtserklärung für den Beitritt zum Raketenschutzschirm ´Sky Shield´ unterzeichnen; denn die Neutralität allein beschützt uns nicht.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Unverzichtbarer Teil des Trainings
Das Fliegen mit Überschall stelle einen unverzichtbaren Teil des Trainings und der Ausbildung der Piloten dar und sei für eine funktionierende österreichische Luftraumüberwachung unumgänglich. Ein sicherer Flugbetrieb sei auch bei Einsätzen im Überschallbereich zu gewährleisten und die Flugsicherheit habe auch hier höchste Priorität. Die Piloten trainieren dies unter realen körperlichen Belastungen, welche im Simulator nicht dargestellt werden können. Die enge und äußerst zeitkritische Koordinierung zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren und der militärischen sowie zivilen Flugsicherung sei ebenso wesentlicher Zweck des Trainings.
Die Überschallflüge finden fast über dem gesamten Bundesgebiet statt, ausgenommen in Ballungsräumen sowie in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg. Die Festlegung der Flugbereiche erfolgt gemeinsam mit der zivilen Flugsicherung. Damit der Geräuschpegel so gering wie möglich ist, fliegt man in großen Höhen.
Reduzierung der Schallausbreitung
Das Bundesheer setzt verschiedene Maßnahmen ein, um die Schallausbreitung am Boden zu minimieren: Die Beschleunigungsphasen der Eurofighter werden möglichst kurz gehalten. Weiterhin wird die Schallverteilung kontinuierlich erfasst, um die wiederholte Beschallung derselben Gebiete zu minimieren. Überschallflüge vermeiden die dicht besiedelten Gebiete um die Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt. Flüge im Unterschallbereich sind dort jedoch möglich. Es finden keine Überschalltrainings zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen statt. Die Flüge erfolgen in einer Höhe von über 12.500 Metern, um die Auswirkungen des Überschallknalls am Boden zu reduzieren.
Die Überschallgeschwindigkeit setzt bei etwa 1.200 km/h ein. Wenn ein Eurofighter diese Geschwindigkeit erreicht, entstehen Stoßwellen am Flugzeug. Diese Stoßwellen verursachen am Boden den hörbaren Überschallknall. Die Intensität des Überschallknalls wird von der Flughöhe, der Geländestruktur und den Wetterbedingungen beeinflusst.