Die Textilhandel VIANELLO GmbH mit 12 Geschäftslokalen muss sich sanieren. Die Passiva belaufen sich auf rund EUR 1,1 Mio. Ein Sanierungsplan liegt bereits vor.
VIANELLO GmbH, ansässig in Ottmanach 57, 9064 Magdalensberg, betreibt den Handel mit Waren aller Art, vorwiegend Mode, Schuhe, Schmuck und Accessoires. Der operative Hauptstandort befindet sich in der Bahnhofstraße 20, 9020 Klagenfurt am Wörthersee. Das Unternehmen verfügt über elf inländische Zweigniederlassungen in Wien, Gerasdorf, Vösendorf, Wiener Neustadt, Salzburg, Graz, Leoben, Hetzendorf, Wolfsberg und Villach. An diesen Zweigniederlassungen sowie am Standort in Klagenfurt werden insgesamt 12 Geschäftslokale bzw. Filialen des Unternehmens geführt.
Eröffnung des Sanierungsverfahrens
Am 26. Juni 2024 wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über das Vermögen der VIANELLO GmbH am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Die Passiva belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro, während Aktiva in Höhe von etwa 400.000 Euro als Barmittel vorhanden sind. Der Wert der Waren, geschätzt auf rund 568.000 Euro (Einkaufswert), soll im Laufe des Verfahrens ermittelt werden. Ein Abverkauf der Waren ist geplant.
Betroffene und Sanierungsplan
Das Unternehmen beschäftigt 62 Dienstnehmer und hat etwa 40 Gläubiger. Der Sanierungsplan sieht eine Quote von 25 Prozent als Barquote vor. Das Sanierungsplanerfordernis soll durch die Betriebsfortführung und den Abverkauf der Waren erfüllt werden. Es ist vorgesehen, 7 bis 9 der Filialen in unterschiedlichen Shoppingcentern zu schließen.
Gläubigerversammlungen und Fristen
Bis zum 22. Juli 2024 können Gläubiger ihre Forderungen über den KSV1870 ([email protected]) anmelden.
Das Unternehmen hat bis nicht vor allzu langer Zeit durchaus profitabel funktioniert. Bereits im Jahr 2023 kam es zu einem Umsatzrückgang im Unternehmen bzw. in nahezu allen Filialen der Schuldnerin bei erheblich steigenden Wareneinkaufskosten, erhöhten Mietkosten und rund 15 % höheren Personalkosten. Diese massiven Kostensteigerungen konnte die Schuldnerin aufgrund ihrer Tätigkeit im niedrigeren, mittleren, äußerst preissensitiven Segment nicht an Kunden weitergeben, bzw. folgten auf Preiserhöhungen über „Schwellpreise“ des Mitbewerbes wesentliche Umsatzeinbußen. Aufgrund der zuvor dargestellten betriebswirtschaftlichen Situation und des nunmehrigen Übersteigens der monatlich fälligen Forderungen über die Umsatzerlöse hat die Schuldnerin per Juni 2024 die Zahlungen eingestellt und liegt die Zahlungsunfähigkeit vor.
Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben)
Der KSV1870 hat noch keine Überprüfung der Angaben vorgenommen.
Gläubigerversammlung & Co.
Die erste Gläubigerversammlung sowie die Berichts- und Prüfungstagsatzung werden für den 6. August 2024 und die Sanierungsplantagsatzung für den 24. September 2024 angesetzt.
Mag. Sophie Wagner, Rechtsanwältin in Klagenfurt, wurde zur Insolvenzverwalterin ernannt.