Eine sorgfältige Reiseplanung ist vor allem für Camping-Anfänger:innen wichtig. Lassen Sie sich den Umgang mit dem Campingfahrzeug oder den Aufbau eines Zeltes gut erklären.
Egal, ob mit dem Camper durch Europa, am Festival zelten oder ein Urlaub am Campingplatz – immer öfter entdecken Reisebegeisterte Camping für sich und probieren die flexible und naturverbundene Urlaubsform aus. Das zeigt sich auch in den Nächtigungszahlen: Die heimischen Camping- und Stellplätze verbuchten 8,3 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023.
Wir bekommen immer öfter Anfragen von Einsteiger:innen und jungen Camper:innen, die zum ersten Mal einen Campingurlaub machen möchten. Mein Tipp: sich vor Reiseantritt über das Land oder die Region und die jeweiligen Camping-Regeln informieren und die Route gut planen. Mit der steigenden Beliebtheit wächst auch die Camping-Community – ein Austausch mit erfahrenen Camping-Profis kann ungemein helfen und den ersten Campingurlaub erleichtern.
Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC)
Tipps für Camping-Einsteiger:innen
Mietfahrzeug: Um Campen erstmals auszuprobieren, mieten viele Urlauber:innen ein Campingfahrzeug. „Besonders wichtig für Anfänger:innen ist, sich das Campingfahrzeug genau erklären lassen – wie verwendet man die Gasanlage inklusive Heizung und Herd richtig oder was ist beim Entleeren des Abwassertanks und der Toilette zu beachten. Auch regelmäßiges Lüften, vor allem während des Kochens, vergessen viele – solche Tipps sind meist Teil einer ausführlichen Einschulung“, so der Camping-Experte.
Freies stehen: In Österreich ist freies Stehen – umgangssprachlich unter „Wildcampen“ bekannt – mit dem Zelt oder Campingfahrzeug größtenteils verboten. Im europäischen Ausland gibt es dazu keine einheitliche Regelung. Daher läuft man schnell Gefahr, Strafen zu kassieren. Generell verboten ist das Campen in ganz Europa in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Will man in Europa campen, sollte man sich vorab genau informieren, wo freies Stehen und Übernachten erlaubt ist bzw. im Zweifelsfall lieber auf einen offiziellen Stellplatz oder Campingplatz ausweichen.
Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC)
Fahren üben: Vor der Abfahrt in den Urlaub sollte man das Fahren auf bekannten und wenig belebten Straßen üben. So bekommt man ein Gefühl fürs Fahrzeug und fährt sicherer. Die Fahrkenntnisse und -fähigkeiten kann man auch bei einem Fahrtraining speziell für Campingfahrzeuge auffrischen.
Ladung und Gewicht: Bei einer Campingreise muss einiges mitgenommen werden – das zugeladene Gewicht und dessen Verteilung haben einen erheblichen Einfluss auf das Bremsverhalten und die Fahrstabilität. Daher ist es besonders wichtig, das höchstzulässige Gesamtgewicht im Auge zu behalten. „Zudem müssen Camper:innen bei Überladung tief in die Geldtasche greifen: In Österreich beispielsweise reichen die Strafen bei Überladung bis 5.000 Euro“, weiß Mehlmauer.
Zelt: „Die günstigste und wohl abenteuerlichste Form des Campens ist das Übernachten im Zelt“, meint der ÖCC-Experte. Mit der großen Auswahl an Zelten können Anfänger:innen schnell überfordert sein. Leichte und schnell aufgebaute Iglu-Zelte passen problemlos aufs Rad und in jeden Kofferraum. Auch aufblasbare Familienzelte sind leicht aufzubauen und kompakt zu verstauen. Alternativ sind Pkw-Dachzelte oder Zeltanhänger für Auto oder auch Fahrrad eine flexible Lösung fürs Übernachten. Eine gute Investition für komfortablen Schlaf sind selbstaufblasende Matten oder Matratzen.