Im Loibltunnel findet zwischen 13:00 Uhr und 22:00 Uhr eine grenzüberschreitende Großübung statt. Simuliert wird ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Reisebus sowie mehreren PKW.
Am Freitag, 11. Oktober 2024, steht der Verkehr für mehrere Stunden beim Loibltunnel still. Der Grund dafür ist eine grenzüberschreitende Einsatzübung im Tunnel. Simuliert wird ein Verkehrsunfall mit mehreren Schwerverletzten und Todesopfern. Verschiedene Einsatzorganisationen aus Slowenien und Kärnten sind daran beteiligt. Seitens Kärnten nehmen die Freiwilligen Feuerwehren Köttmannsdorf, Ressnig, Unterbergen, Ferlach, Kirschentheuer und Maria Rain mit etwa 70 Feuerwehrleuten und 12 Einsatzfahrzeugen teil. Unterstützt werden sie bei ihrer Übungstätigkeit von der Polizei Ferlach sowie einem Trupp des Österreichischen Roten Kreuzes zur sanitätsdienstlichen Versorgung.
Die eintägige Einsatzübung ist ein wichtiges Mittel, um die Einsatzbereitschaft bei einem Verkehrsunfall im Loibltunnel zu überprüfen, betont Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner.
Solche Übungen unter realen Bedingungen sind unverzichtbar, um die Einsatzabläufe vor Ort zu trainieren, zu beurteilen und gegebenenfalls zu verbessern.
Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner
Unfallszenario so realistisch wie möglich
Das Ziel einer solchen Großübung ist es, ein Unfallszenario so realistisch wie möglich darzustellen. Einsätze, insbesondere in Tunnelanlagen, stellen für die Feuerwehren ein erhebliches Risiko dar, weshalb sie entsprechend gut ausgerüstet sein müssen.
Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die der Einsatzkräfte hat oberste Priorität, daher habe ich den Ankauf spezieller Atemschutzgeräte für die Tunnel-Feuerwehren unterstützt. Der Loibltunnel ist für den grenzüberschreitenden Verkehr eine wichtige Infrastruktur, in die wir in den nächsten Jahren über sieben Millionen Euro investieren werden.
LHStv. Martin Gruber
Im Detail soll die Wirksamkeit der Alarmierungs- und Rettungspläne bestätigt und überprüft werden – dabei wird besonderes Augenmerk auf den Informationsfluss zwischen Kärnten und Slowenien gelegt.
Natürlich werden auch die Ausrüstungen der Feuerwehren für Rettungseinsätze in Tunnel und installierte Sicherheitssysteme geprüft. Es geht darum, für die Einsatzleitung einen Überblick bzw. einen Eindruck zu bekommen, wie der Ablauf einer solchen Situation im Ernstfall zu organisieren ist.
Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner
Besonders wichtig ist es für die Einsatzkräfte, so Fellner, die verschiedenen notwendigen Tätigkeiten zu trainieren, wie die Veranlassung von Straßensperren, die Arbeit am Unfallort, eventuelle Evakuierungen sowie die medizinische und psychologische Betreuung der geretteten Personen.
Übung über mehrere Wochen geplant
Die Übung wird vom slowenischen Verteidigungs- und Infrastrukturministerium organisiert. Als Übungsleiter fungiert der für die Region Kranj zuständige Katastrophenschutzbeauftragte Domen Torkar, der gemeinsam mit den Verantwortlichen der Einsatzorganisationen aus Slowenien und Kärnten die Übung in den vergangenen Wochen geplant hat.
Mehrstündige Totalsperre des Loibltunnels
Bei der eintägigen Übung wird ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten und Todesopfern simuliert – das Szenario sieht vor, dass ein voll besetzter Reisebus mit mehreren Fahrzeugen kollidiert. Aufgrund der Übung kommt es zu einer mehrstündigen Totalsperre des Loibltunnels. Die verkehrstechnischen Einschränkungen werden von den zuständigen in- und ausländischen Behörden rechtzeitig bekannt gegeben.
Diese Übung bietet zudem die Gelegenheit, die Sicherheitssysteme des Tunnels zu testen, um die Sicherheit für Autofahrer auch in Zukunft zu gewährleisten.