Im Norden Klagenfurts entsteht die modernste Justizanstalt Österreichs. Am Dienstag, 29. Oktober 2024, fand in der Josef-Sablatnig-Straße die offizielle Spatenstichfeier statt.
Der rund 22.000 Quadratmeter große und sternförmige Gebäudekomplex wird Platz für 425 Insassinnen und Insassen in Einzel- und Zweierzellen bieten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 170 Millionen Euro, der Bau soll bis 2027 abgeschlossen sein. LHStv.in Gaby Schaunig in Vertretung für Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Sebastian Schuschnig nahmen am Spatenstich teil.
Eine Investition in den Strafvollzug ist einerseits wichtig, um für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmögliche Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag sicherzustellen. Andererseits kommt diese Investition auch der ganzen Gesellschaft zugute, wenn der Strafvollzug funktioniert – denn der wichtigste Teil ist die Zeit danach.
LHStv.in Gaby Schaunig
Die neue Justizanstalt solle Insassinnen und Insassen dabei unterstützen, ein integraler Bestandteil der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes zu werden. Der Neubau garantiere zudem, dass die Arbeitsbedingungen des Justizwachpersonals deutlich verbessert und sicherer werden.
„Wichtigkeit der Resozialisierung“
Der Generaldirektor für den Strafvollzug, Friedrich König, stellvertretend für Justizministerin Alma Zadić, sprach von der Wichtigkeit der Resozialisierung. Vollbeschäftigung und Ausbildung seien wesentlich dafür, dass ehemalige Insassinnen und Insassen nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen und straffällig werden.
Mit dem Strafvollzug trägt man einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Gesellschaft bei und mit dem Neubau der Justizanstalt in Klagenfurt werden zusätzlich moderne, sichere und attraktive Arbeitsplätze im Strafvollzug geschaffen.
Friedrich König
Der Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft, Gerald Beck, sprach von den konjunkturellen Impulsen für regionale Unternehmen. Bis dato wurden mehr als 25 lokale Firmen beauftragt.
Klagenfurts Vizebürgermeister Alexander Kastner betonte die verbesserten und sichereren Arbeitsbedingungen für das Wachpersonal.
Sternenförmig angelegtes Gebäude
Nach einer europaweiten Ausschreibung ging das Grazer Architekturbüro Zinterl Architekten ZT GmbH als Sieger unter insgesamt 35 Einreichungen hervor. Der Bau sieht ein sternenförmig angelegtes Gebäude mit fünf Armen vor, was die Überwachung durch die Justizbeamten erleichtern soll. Ein Arm soll für allgemeine Bereiche dienen. Darin werden die Bibliothek, die Krankenstation und der Mehrzwecksaal untergebracht. Durch die geplante Massivbauweise wird der Heiz- und Kühlbedarf reduziert. Zudem sorgen energieeffiziente Beleuchtungssysteme und Wasserspareinrichtungen für eine ressourcenschonende Betriebsführung. Geplant ist zudem die Errichtung einer Photovoltaikanlage am Dach sowie die Energienutzung mittels Geothermie.




