Das Frauenbüro Villach unterstützt das ganze Jahr über Initiativen, um Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und zu enttabuisieren. Während der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ finden zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt statt.
Unabhängig von Alter, Herkunft oder Bildungsniveau kommt es immer wieder vor, dass Mädchen und Frauen Opfer von Gewalttaten werden, häufig durch Männer aus ihrem sozialen Umfeld.
Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen sind ein Fixpunkt für Schwerpunktaktionen und Sensibilisierungsmaßnahmen, jedoch müssen wir das ganze Jahr daran arbeiten, dass Gewalt nicht verharmlost wird. Die Anzahl an Femiziden und Mordversuchen ist erschreckend hoch.
Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser
„Frauenhäuser an ihren Grenzen“
Die Kapazitäten der Frauenhäuser stoßen zunehmend an ihre Grenzen, für Frauen sei es aufgrund finanzieller und emotionaler Abhängigkeiten immer schwieriger, sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen. Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser betont: „Es sind keine Einzelschicksale hinter verschlossenen Türen, sondern es handelt sich um ein strukturelles Problem und unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, etwas dagegen zu tun.“
Ab Montag, dem 25. November 2024, finden in Villach für die folgenden 15 Tage in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnerinnen und Institutionen mehrere Veranstaltungen statt.
Es ist wichtig, dass man öffentliche Aktionen setzt, um auf die Schieflage aufmerksam zu machen. Patriachale Strukturen schaffen einen Nährboden für Männergewalt an Frauen. Als selbstverständlich angesehene Rechte werden wieder hinterfragt, Frauen für erlebte Gewalt selbst verantwortlich gemacht und ein verurteilter Sexualstraftäter wird US-Präsident. Das Frauenbild, das jungen Generationen damit vermittelt wird, dürfte schon längst nicht mehr zeitgemäß sein, ist es aber.
Frauenbeauftrage Alisa Herzog
„StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“
Bedeutend sind auch die Kooperationspartner:innen, die das gesamte Jahr über mit der Stadt Villach zusammenarbeiten und dabei verschiedene Themenbereiche abdecken. Ein Beispiel ist der Verein „EqualiZ“, der das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ forciert. Die Projektkoordinatorinnen von StoP unterstreichen: „Zivilcourage ist wichtig, denn nur durch die Beteiligung von uns allen ist es möglich, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen.“
Großer Lichtermarsch
Der Soroptimist Club Villach veranstaltet jedes Jahr den Lichtermarsch, der als weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt dient. In Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Villach, der Evangelischen Kirche im Stadtpark und der Katholischen Frauenbewegung führt der Marsch durch die Innenstadt. Die Bevölkerung von Villach ist eingeladen, sich anzuschließen und ein Zeichen zu setzen. Auch die Stadt Villach beteiligt sich und beleuchtet die Evangelische Kirche sowie das Dinzlschloss 16 Tage lang in Orange.
Auftakt der Veranstaltungsreihe
Den Auftakt der gesamten Veranstaltungsreihe bildet die KABEG, bzw. das LKH Villach, das in der Eingangshalle die Wanderausstellung „Zuckerbrot und Peitsche“ des Frauenbüros der Stadt zeigt. Zusätzlich gibt es einen Infopoint und Broschüren.
Veranstaltungen „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ in Villach:
- Mo., 25. November 2024, 13 Uhr, LKH-Villach, Eingangshalle: Eröffnung der Wanderausstellung „Zuckerbrot und Peitsche“ des Frauenbüros Villach
- Mi., 27. November 2024, 17 Uhr, Innenstadt: „Orange the world“ – Lichtermarsch mit Lesung
Treffpunkt: Evangelische Kirche im Stadtpark. - Mi., 4. Dezember 2024, 17 und 19 Uhr: Theater „Die Zelle“ von Constance Cauers. Anmeldung: [email protected], Ort wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.
- Di., 10. Dezember 2024, 18 Uhr, Stadtkino Villach: Kinoabend – Filmdrama: „Niemals selten manchmal immer“, Eintritt ist frei, Kartenreservierung unter www.villach.at/frauenkino