Kärnten bietet eine beeindruckende Landschaft mit zahlreichen Naturjuwelen, die es für nachfolgende Generationen zu erhalten gilt.
Einerseits gibt es hierzulande zahlreiche Schutzgebiete, die rund 16 Prozent der Landesfläche betragen und deren Hauptziel es ist, den ursprünglichen Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Andererseits verfügt Kärnten über eine große Alpinregion und viele Feuchtgebiete – und auch diese Zonen stellen besonders erhaltenswerte Lebensräume dar, sie sind im Kärntner Naturschutzgesetz ex lege geschützt.
Landesweit 24,14 Prozent Fläche geschützt
Im Jahr 2022 wurden Alpinregion und Feuchtgebiete (Seen, Flüsse und Bäche mit umliegenden Verlandungszonen und Augebieten) daher im Rahmen einer Studie durch die Landes-Umweltabteilung systematisch erfasst. Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar präsentierte diese Studie in der heutigen Regierungssitzung.
Für das Projekt wurden nicht nur bestehende Informationen und Daten genutzt, sondern auch modernste Fernerkundungstechnologien. Rechnet man alle Schutzgebiete in Kärnten und die in der Studie ermittelten Feuchtgebiete sowie die Alpinregion – ohne Überlappungen – zusammen, so ergibt sich ein Wert von landesweit geschützten Flächen von 24,14 Prozent.
Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar
Österreichische Biodiversitätsstrategie 2030+
Die kürzlich veröffentlichte Österreichische Biodiversitätsstrategie 2030+ sieht u. a. vor, 30 Prozent der Landesfläche naturschutzrechtlich zu schützen. Kärnten ist auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
„Wir setzen bei der Naturschutz-Arbeit schwerpunktmäßig auf die Förderung extensiver und naturnaher Bewirtschaftung der unter Schutz stehenden Flächen. Neben dem Vertragsnaturschutz ist weiters die Förderung von Grundankäufen zur langfristigen Flächensicherung für Naturschutz-Zwecke wesentlich. Ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Naturschutz-Arbeit ist hier der Ankauf der Auwälder an der Gurk, wo auf 141 Hektar Kärntens größtes Vogelschutzgebiet entsteht“, so Schaar.
Nun liegt also ein für Kärnten flächendeckender und einheitlicher Datenstand zu den unter Schutz stehenden Landschaften nach dem neuesten Stand der Technik vor. Die Daten werden jetzt bereits in das KAGIS eingearbeitet.
„Viele Landschaften sind bedroht“
Viele dieser Landschaften sind wahre Hotspots der Artenvielfalt, doch sie sind bedroht – u. a. durch klimatische Veränderungen, fortschreitende Bodenversiegelung oder durch andere Umwelt-Einflüsse. Um diese wichtigen Ressourcen zu erhalten, sind die durch die Studie gewonnen neuen Informationen wesentlich. Die Ergebnisse sind nämlich auch die Basis für Ersteinschätzungen bei naturschutzrechtlichen Verfahren.
Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar