Die Kärntner Landesregierung appelliert an die Bundesregierung, die Zugangsbeschränkung zum Medizinstudium in Österreich zu lockern oder aufzuheben. Die Lage werde sich weiter zuspitzen, warnt Prettner. Heute startet die Anmeldephase für die Aufnahmetests an den Medizin-Universitäten.
Die Kärntner Landesregierung appelliert seit 2013 an die Bundesregierung, die Zugangsbeschränkung zum Medizinstudium in Österreich aufzuheben oder zumindest zu lockern. Die Bundesregierung bleibt jedoch untätig, obwohl sich die Situation jedes Jahr verschärft. Das sei laut Prettner „Realitätsverweigerung“. Sie warnt, dass sich die Lage weiter zuspitzen werde, angesichts der steigenden Zahl älterer und damit kranker Menschen, der neuen und längeren Ausbildungsordnung, der ins Rollen kommenden Pensionierungswelle sowie des Trends als Ärztin und Arzt mehr auf work-life-Balance zu achten.
Resolutionen an das Bildungsministerium
Die Kärntner Landesregierung hat bereits mehrfach Resolutionen an das Bildungsministerium gerichtet, jedoch ohne Erfolg. Die einzige Reaktion war, die Plätze auf Privatuniversitäten zu erhöhen, wo ein Studienjahr rund 26.000 Euro kostet. Prettner bezeichnet das als Verhöhnung von jungen, engagierten Menschen, die Ärztin und Arzt werden möchten.
Anmeldephase für die Aufnahmetests startet
Heute startet österreichweit die einmonatige Anmeldephase für die Aufnahmetests an den heimischen Medizin-Universitäten Wien, Innsbruck, Graz und Linz. Die Tests werden am 7. Juli stattfinden. Prettner prognostiziert, dass wie in den Vorjahren mehr als 90 Prozent der Teilnehmenden abgelehnt werden. In Kärnten laufen derzeit kostenlose Vorbereitungskurse für den Aufnahmetest. 300 Teilnehmende zeigen das große Interesse. Wenn jedoch nur ein Bruchteil davon zum Medizinstudium zugelassen werde, sei das nicht nur traurig, sondern skandalös, so Prettner.