Inmitten der seit einem Jahr fallenden Großhandelspreise bleibt der anhaltende Inflationsdruck ein kontroverses Thema. Helene Schuberth, Leiterin der ÖGB-Volkswirtschaft, beleuchtet die Herausforderungen und unterstreicht den dringenden Bedarf an effektiven Maßnahmen.
„Acht Prozent Inflation ist angesichts der schon seit einem Jahr generell sinkenden Großhandelspreise immer noch enorm hoch“, bemerkt Schuberth und fügt hinzu: „Es ist mehr als unangebracht, jetzt darüber zu jubeln, dass sie gesunken ist.“ Sie warnt davor, dass trotz eines Rückgangs der Inflation die Preise weiterhin steigen. „Das Preisniveau steigt unaufhörlich weiter; selbst wenn die Inflation sinkt, würde lediglich der extreme Preisanstieg etwas gebremst.“
Forderungen der ÖGB-Volkswirtschaft
Für Schuberth sind die Schritte zur Lösung des Problems klar:
Das Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, eine effektive Mietpreisbremse, ein Energiepreisdeckel inklusive effektiver Übergewinnsteuer und eine schlagkräftige Anti-Teuerungskommission, die die Preise entlang der Wertschöpfungskette überwacht.
Helene Schuberth
„Dies sind die effektivsten Möglichkeiten, die Inflation und damit die enorme Belastung für die Menschen in den Griff zu bekommen. Immer mehr Experten und Expertinnen europaweit – auch außerhalb der Gewerkschaftsbewegung – teilen unsere Position“, betont sie.
Konsequenzen der Untätigkeit
Sie warnt auch vor den Konsequenzen der Untätigkeit: „Je länger gewartet wird, desto schwieriger wird es. Und klar ist auch: Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Nichtstuns kämen letztlich teurer, als sofort die richtigen Maßnahmen umzusetzen.“