In der jüngsten Regierungssitzung berichtete Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner sowohl der Regierung als auch anschließend der Allgemeinheit über die jüngste Unwetterkatastrophe, die am vorherigen Montagabend, 17. Juli 2023, Kärnten heimsuchte und insbesondere im Bezirk Völkermarkt zu massiven Zerstörungen führte, einschließlich Schäden an Wäldern, landwirtschaftlichen Gebieten, Infrastruktur und Privatimmobilien.
Der Dank von allen Regierungsmitgliedern, insbesondere vom LH Peter Kaiser, galt in erster Linie den Einsatzkräften, die unermüdlich und ehrenamtlich vor Ort arbeiteten, um Menschen zu schützen, zu retten und Schäden zu beheben.
„Willkommen im Alltag von morgen“
Fellner machte deutlich, dass der Krisenstab gestern Abend kurz nach 19 Uhr in Völkermarkt in Betrieb genommen wurde. Der Krisenstab traf auch heute, 18. Juli 2023, mehrmals zusammen, nachdem das Ausmaß des Schadens erstmals festgestellt wurde. Fellner, der gerade aus Völkermarkt kam, äußerte sich bei der Regierungssitzung.
Ich muss es leider sagen: Willkommen im Alltag von morgen. Die ständig steigenden Temperaturen, die kontinuierliche Erwärmung, werden weiterhin für Wetterextreme sorgen und damit direkte Auswirkungen auf Menschen und Infrastruktur haben.
Daniel Fellner
Auch Bezirk St. Veit an der Glan betroffen
Zurzeit sind 520 Feuerwehrleute im Einsatz. Gestern, unmittelbar nachdem das Unwetter erste Schäden durch heftige Stürme, Hagel und Regen verursacht hatte, waren 46 Feuerwehren in Kärnten mit über 900 Einsatzkräften im Einsatz. Auch der Bezirk St. Veit an der Glan wurde von dem Unwetter getroffen.
250 Einsätze sind über die Landesalarm- und Warnzentrale bis dato gemeldet, 420 Schadstellen alleine wurden unabhängig davon im Bezirk Völkermarkt gemeldet. Und immer neue Schadstellen, die durch die Erkundigungen von Expertinnen und Experten – auch durch den Hubschraubrundflug – und von privaten Personen gemeldete werden, kommen hinzu. Wir haben derzeit bis zu 50 schwerbetroffene Schadstellen, das heißt, Häuser und Autos sind zerstört, beispielsweise durch umstürzende Bäume.
Daniel Fellner
„Unwettergefahr ist nicht vorbei“
Fellner warnte auch, dass die Unwettergefahr noch nicht vorüber ist und weitere Unwetter von heute Nachmittag bis zum Abend und in die Nacht hinein über Kärnten ziehen werden. „Bereiten Sie sich vor, vermeiden Sie alle Fahrten mit dem Auto. Die Wetterdaten sind eindeutig, auch großkörniger Hagel ist zu erwarten“, warnte er.
Erhebliche Schäden in Land- und Forstwirtschaft
Die gestrige Unwetterkatastrophe verursachte auch erhebliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. Etwa 6.000 ha landwirtschaftliche Fläche wurden betroffen. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind fast täglich mit Unwetterschäden konfrontiert, das Schadausmaß steigt massiv. Alleine vorige Woche sind über 70.000 Festmeter Schadholz in anderen Bezirken nach Unwettern festgestellt worden. Derzeit ist die Landesforstdirektion vor Ort in den Bezirken Völkermarkt und St. Veit, um mit Drohnenaufnahmen das Schadausmaß des gestrigen Unwetters zu überblicken. Aber wir müssen leider auch hier von ähnlichen Schadholzmengen ausgehen“, sagte Gruber.
Risikovorsorgemodell
Gruber, der Landeshauptmannstellvertreter, wies auch auf das Risikovorsorgemodell hin, das vom Land in den letzten Jahren stetig erweitert wurde.
Wir unterstützen die Kärntner Landwirte, indem ein Teil der Prämien für die Ernteausfallversicherungen über die öffentliche Hand abgedeckt wird.
Die Mittel dafür wurden für 2023 um rund 1 Million Euro erhöht, sodass in diesem Jahr mehr als 4,5 Millionen Euro für die Vorsorge gegen Unwetterschäden bereitstehen. „In Anbetracht der zunehmenden Schadensereignisse werden wir hier in Zukunft breit aufgestellt sein müssen, um die Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen“, stellte Gruber klar.
„Das Land hilft“
Die Finanzlandesrätin LHStvin Schaunig betonte auch die Unterstützung des Landes für Menschen, die durch Unwetterkatastrophen in Not geraten sind.
Auch wenn Versicherungsdeckung bei Katastrophenschäden gegeben ist, so ist sie oftmals nicht ausreichend gegeben, oder Familien müssen vorfinanzieren, um die Schäden an ihrem Hab und Gut beseitigen zu können. Es fehlt in Katastrophenfällen trotz Versicherungen an nötigen, rasch abrufbaren Mitteln. Hier hilft das Land, wir werden, wie schon in Arriach und Treffen, ein Modell schaffen, um die betroffenen Menschen finanziell zu unterstützen. Wir lassen niemanden in Stich.
Finanzlandesrätin LHStvin Schaunig