Im Jahr 2024 gab es in Kärnten insgesamt 376 Firmeninsolvenzen und 640 eröffnete Privatkonkurse. Die Verbindlichkeiten der Unternehmen stiegen dabei deutlich an.
Die andauernde Wirtschaftskrise hat 2024 in Kärnten deutliche Spuren hinterlassen. Obwohl das Jahr ein Rekordniveau bei Firmeninsolvenzen brachte, blieben die Höchstwerte der Jahre 2009/2010 nach der Finanzkrise unerreicht. Dennoch verzeichneten fast alle Branchen Zuwächse bei den Insolvenzen, wobei besonders das verarbeitende Gewerbe und die Gastronomie stark betroffen waren. In der Gastronomie verdoppelte sich die Anzahl der Fälle, während sie im verarbeitenden Gewerbe fast vervierfacht wurde.
Branchenüberblick: Steigende Insolvenzfälle
Der Bausektor zeigte sich geschwächt, was auch die Solar- und Photovoltaikbranche beeinflusste. Hier stiegen die Insolvenzen von zwei im Jahr 2023 auf acht Fälle 2024 an. Die Handelsbranche führte das Branchenranking an, gefolgt von Gastronomie, privaten Dienstleistungen (Personenbetreuung) und der Baubranche.

Die Zahlen in Klammern sind die Vorjahreswerte.
Insgesamt wurden in Kärnten 376 Firmeninsolvenzen registriert, ein Anstieg um 26,6 % im Vergleich zu 2023. Österreichweit bedeutete dies den sechsthöchsten Zuwachs.

Erhöhte Verbindlichkeiten und betroffene Dienstnehmer
Die Verbindlichkeiten bei Firmeninsolvenzen stiegen von 121,9 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 349,2 Millionen Euro 2024. Ebenso verdoppelte sich nahezu die Zahl der betroffenen Dienstnehmer von 582 auf 988. Kärnten wies außerdem einen hohen Anteil an Verfahren mit Sanierungsplänen auf (39,13 %), über dem österreichweiten Durchschnitt. Jedoch blieb die Erfüllung solcher Pläne eine Herausforderung.

Privatinsolvenzen
Im Privatinsolvenzbereich sank die Anzahl der Schuldenregulierungsverfahren um 4,33 %, während die aufgrund mangelnder Masse abgewiesenen Schuldenregulierungsverfahren um 57,1 % zunahmen.
Die Gesamtverbindlichkeiten bei den 640 in Kärnten eröffneten Privatkonkursen haben sich nur minimal von 64,857 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 63,527 Millionen Euro verringert.
Die durchschnittliche Verschuldung stieg von 95.600 Euro (2023) auf 99.200 Euro (2024). Männer machten 62,03 % der Fälle aus, Frauen 37,96 %.

Die Zahlen in Grau sind die Vorjahreswerte.
