In Villach wurde ein 31-jähriger Serbe als „falscher Polizist“ festgenommen, nachdem eine Pensionistin ihm einen sechsstelligen Betrag übergeben hatte. Weitere Opfer des Deliktsphänomens „Kautionstrick“ bzw. „Schockanruf“ werden vermutet und ersucht, sich zu melden.
Eine Pensionistin aus Villach wurde am 19. Februar 2025 gegen 16.00 Uhr im Rahmen des Deliktsphänomens „Kautionstrick“ bzw. „Schockanruf“ von bislang unbekannten Tätern telefonisch kontaktiert. Diese gaben sich als Amtspersonen aus und teilten ihr, entgegen den Tatsachen, mit, dass ihre Tochter schuldhaft in einen schwerwiegenden Verkehrsunfall mit einem 11-jährigen Mädchen verwickelt sei. Um eine Inhaftierung der Tochter zu verhindern, forderten die Täter zunächst eine Kaution.
Opfer zahlte sechsstellige „Kaution“ in Villach
Aufgrund des Schockzustandes, in den das Opfer durch die falsche Nachricht versetzt wurde, sah sie sich veranlasst, die im Verlauf des Gesprächs geforderte Kaution in niedriger sechsstelliger Höhe zu bezahlen. Sie begab sich zur genannten Adresse in Villach und übergab das Bargeld an den vermeintlichen „Polizisten“.
Nach der bereits erfolgten Übergabe forderten die Täter erneut Vermögenswerte und vereinbarten mit der Pensionistin eine weitere Übergabe an derselben Adresse in Villach. Das betagte Opfer erkannte schließlich den Betrug, woraufhin ihre Tochter die Polizei verständigte.
31-Jähriger bei Geldübergabe festgenommen
Durch das rasche Einschreiten von Bediensteten des Operativen Kriminaldienstes des Stadtpolizeikommandos Villach gelang es, den vermeintlichen „Polizisten“ (Abholer) – einen 31-jährigen Mann aus Serbien – bei der geplanten zweiten Übergabe am 19. Februar 2025 gegen 18.00 Uhr auf frischer Tat zu betreten und vorläufig festzunehmen.
Im Zuge der Festnahme konnte das gesamte Bargeld, das bei der ersten Übergabe etwa eine Stunde zuvor übergeben worden war, im Rucksack des 31-Jährigen sichergestellt und dem Opfer wieder ausgefolgt werden.
LKA Niederösterreich übernimmt Amtshandlung
Die weitere Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug – Ermittlungsgruppe „Falsche Polizisten“, übernommen.
Der 31-jährige serbische Staatsbürger wurde auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.
Weitere Opfer vermutet
Aufgrund der weiterführenden Erhebungen durch die Kriminalistinnen und Kriminalisten der Ermittlungsgruppe „Falsche Polizisten“ kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Beschuldigte vor seiner Festnahme weitere ähnliche Straftaten begangen hat.
Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 mit den Ermittlerinnen und Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich in Verbindung zu setzen.

