Ein 52-Jähriger wurde in der Nacht zum Donnerstag, 7. April 2022, festgenommen, da er im Verdacht steht, seine Gattin und die beiden minderjährigen Kinder über Jahre bedroht und misshandelt zu haben. In seinem Wohnbereich wurden gefährliche chemische Substanzen gefunden.
Die 39-jährige Gattin des Verdächtigen verständigte gegen Mittag des 6. April 2022 die Polizei, da sie sich angesichts der bevorstehenden Trennung von ihrem Ehemann vor diesem fürchte. Sie und ihre beiden minderjährigen Kinder seien bereits seit Jahren von ihrem Mann bedroht und misshandelt worden. Außerdem gab sie an, dass der Verdächtige zahllose chemische Substanzen in einem Extraraum gesammelt habe.
Bei einer freiwilligen Nachschau in den Wohnräumlichkeiten des 52-Jährigen fanden Beamte der örtlich zuständigen Polizeiinspektion sowie der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) in diesem Extraraum tatsächlich Unmengen von teils über 30 Jahre alten chemischen Substanzen. Aufgrund dieser Tatsache wurden sprengstoffsach- und gefahrenstoffkundige Organe (SKO und GKO) der Polizei der Amtshandlung zugezogen. Unter anderem fanden die Experten auch geringe Mengen eines radioaktiven Stoffes, der als Radium 226 identifiziert werden konnte. Dieser Stoff wurde von Mitarbeitern des NES (Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH) gesichert und abtransportiert. Des Weiteren gab der Verdächtige auch an, im Besitz von hochexplosiver Pikrinsäure zu sein. Auch hier wurden geringe Mengen sichergestellt, die von einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert wurden. Die restlichen Chemikalien wurden ebenfalls von dem Entsorgungsunternehmen gesichert und abtransportiert. Diesbezüglich stehen noch weitere Analysen aus.
Bei seiner Einvernahme bestritt der Verdächtige die Vorwürfe betreffend Bedrohung und Misshandlung gegen seine Familie, gab jedoch an, seit seiner Kindheit an chemischen Experimenten interessiert gewesen zu sein. Über die Herkunft der gefährlichen Stoffe wollte er keine Angaben machen.
Der 52-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen und wird in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.